Tina Turner (†83): Ihr langer Kampf gegen die Krankheit
Tina Turner ist tot. Nach langer Krankheit starb die Künstlerin in ihrem Haus in Küsnacht. Ein Rückblick auf ihren langen Kampf mit gesundheitlichen Problemen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sängerin Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren in der Schweiz gestorben.
- Ihr erfolgreiches Leben war jedoch vom Kampf gegen Krankheiten geprägt.
Tina Turner ist nach langer Krankheit in ihrem Haus in Küsnacht ZH gestorben. Das bestätigte ihr Sprecher Bernard Doherty gegenüber Medienagenturen am Mittwochabend. Sie wurde 83 Jahre alt.
Während ihrer 60-jährigen Karriere sprach die «Queen of Rock'n'Roll» oft über ihre gesundheitlichen Probleme. Angefangen hatten sie 1978, als bei ihr erstmalig Bluthochdruck diagnostiziert wurde.
«Habe nicht versucht, meinen Bluthochdruck zu kontrollieren»
In einem Interview mit der European Health Kidney Alliance schilderte sie diese Erfahrung: «Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals erklärt wurde, was Bluthochdruck bedeutet oder wie er sich auswirkt. Ich betrachtete hohen Blutdruck als normal. Deshalb habe ich auch nicht wirklich versucht, ihn zu kontrollieren.»
Dazu erlitt Turner 2013 einen Schlaganfall, nur drei Wochen nach der Hochzeit mit ihrem Mann Erwin Bach.
In ihren 2018 erschienenen Memoiren «My Love Story» berichtet sie offen über dieses Erlebnis und erklärt: «Damals habe ich entdeckt, dass ich nicht alleine stehen kann. Es war mir zu peinlich, nach Hilfe zu rufen. Ich hatte tagelang Beine und Muskeln aus Stahl vom Tanzen, aber ich hatte nicht die Kraft, aufzustehen.»
Verängstigt habe sie sich zu einem Sofa geschleppt. Sie habe die ganze Zeit gedacht, dass sie sich Tina Turner nicht gelähmt vorstellen könne. «Ich bezweifelte, dass ich jemals wieder hohe Absätze tragen, geschweige denn darin tanzen könnte», schrieb sie.
2016 wurde bei Tina Turner Darmkrebs diagnostiziert
2016, drei Jahre nach dem Schlaganfall, verschlechterte sich Turners Gesundheitszustand erneut. Der neue Schicksalsschlag: Darmkrebs.
Tina Turner was raw. She was powerful. She was unstoppable. And she was unapologetically herself—speaking and singing her truth through joy and pain; triumph and tragedy. Today we join fans around the world in honoring the Queen of Rock and Roll, and a star whose light will never… pic.twitter.com/qXl2quZz1c
— Barack Obama (@BarackObama) May 24, 2023
Nach den unangenehmen Nebenwirkungen ihrer ersten Behandlung griff Tina Turner zu homöopathischen Mitteln. Doch diese verschlimmerten ihren Zustand bloss und führten zu einem völligen Nierenversagen. «Die Folgen meiner Unwissenheit waren schliesslich eine Frage von Leben und Tod», schreibt sie in ihren Memoiren.
«In diesem schrecklichen Moment der Schuld und Selbstbeschuldigung lernte ich etwas Wunderbares über Erwin. Er machte mir nie Vorwürfe wegen meines Fehlers. Stattdessen war er loyal, freundlich und verständnisvoll – und entschlossen, mir zu helfen, das alles lebend zu überstehen.»
Nierenspende von Ehemann Erwin Bach
Bach spendete seiner Frau dann seine eigene Niere – der letzte Ausweg im Kampf gegen die Komplikationen. Die Operation fand im April 2017 statt und verlief weitgehend erfolgreich.
«Die Monate nach der Transplantation waren von einem ständigen Auf und Ab geprägt», sagte sie in einem Interview. «Von Zeit zu Zeit versuchte mein Körper, die Spenderniere abzustossen, wie es nach einer Transplantation häufig geschieht. Das machte immer wieder Krankenhausaufenthalte erforderlich. Ich fühlte mich ständig übel und schwindelig, vergass Dinge und hatte viel Angst.»
Über ihre letztendliche Todesursache sind noch keine Infos bekanntgegeben worden. Nachbarn und Fans von Turner brachten bereits am späten Mittwochabend Blumen an ihr Haus in Küsnacht ZH.