Von «Der Pate» zu «The Irishman» – Al Pacino mit 80 nicht zu bremsen
Morgen Samstag feiert Al Pacino seinen 80. Geburtstag. Bekannt wurde der US-Schauspieler unter anderem dank seines Auftritts in «Der Pate».
Das Wichtigste in Kürze
- Al Pacino wird am Samstag, 25. April, 80 Jahre alt.
- Der Schauspieler hat in seinem Leben einiges erlebt.
- Bekannt wurde er durch seinen Auftritt in «Der Pate».
Al Pacino ist eine Leinwand-Legende, doch bei seiner jüngsten Verwandlungskunst in «The Irishman» (2019) halfen auch digitale Effekte mit. Der US-Schauspieler, der an diesem Samstag (25. April) seinen 80. Geburtstag feiert, wurde in dem Mafiaepos einer aufwändigen Verjüngungskur unterzogen.
Star-Regisseur Martin Scorsese liess neben Pacino auch Robert De Niro und Joe Pesci über einen Zeitraum von 40 Jahren altern. Doch am Ende war es die Schauspielkunst, die dem brillanten Pacino in diesem Jahr seine neunte Oscar-Nominierung einbrachte.
«The Irishman» ist die epische Geschichte des Gangsters Frank «The Irishman» Sheeran (De Niro). Dieser soll im Auftrag der Mafia den Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa (Pacino) umgebracht haben. Der echte Hoffa pflegte in den 60er und 70er Jahren enge Verbindungen zur Unterwelt und sass zeitweise im Gefängnis.
Als der aufbrausende, unbelehrbare Hoffa läuft Pacino zur Bestform auf. Es war seine erste Zusammenarbeit mit Regisseur Scorsese. Mit De Niro hatte Pacino schon Klassiker wie «Der Pate – Teil II» oder «Heat» gedreht.
Acht Nominierungen bis zum ersten Oscar
Mit fast 80 Jahren mischte Pacino zuletzt gleich in drei Produktionen mit. Auf die Nebenrolle in «The Irishman» folgte im Frühjahr eine Serien-Hauptrolle in «Hunters». In der Nazi-Jäger-Serie auf Amazon Prime spielt der ergraute Star einen Holocaust-Überlebenden.
Davor hatte er einen Auftritt als Filmagent in Quentin Tarantinos «Once Upon A Time in Hollywood». Er vermittelt den von Leonardo DiCaprio gespielten Western-Helden Rick Dalton in Hollywood.
Bei der Oscar-Verleihung im Februar gewann aber sein Co-Star Brad Pitt. Er holte den Oscar als Nebendarsteller in «Once Upon A Time in Hollywood». Dies, während Pacino für «The Irishman» leer ausging.
Doch Alfredo James Pacino kann sich mit einem Goldjungen trösten. Er schaffte er es im achten Anlauf als Frank Slade in «Der Duft der Frauen» (1993) auf die Oscar-Bühne. Dies, 20 Jahre nach seiner ersten Oscar-Nominierung für «Der Pate» (1973).
Davor war er für Auftritte in Filmen wie «Serpico», «Hundstage» oder «Glengarry Glen Ross» nominiert gewesen.
Unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen
Natürlich war es seine Darstellung von Michael Corleone in dem Mafia-Drama «The Godfather» («Der Pate»), die Pacino zum Hollywood-Star machte. Regisseur Francis Ford Coppola setzte sich damals gegen zweifelnde Produzenten durch. Sie hielten den jungen Italo-Amerikaner Pacino für die Rolle des Sohnes des «Paten» Don Corleone (Marlon Brando) für zu weich.
Pacino hatte keine leichte Kindheit. Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs er in Armut bei den sizilianischen Grosseltern in der New Yorker Bronx auf. Seine Mutter Rose jobbte zeitweise in einem Kino. Die Liebe zur Schauspielerei entdeckte er schon als Teenager.
Bei der New Yorker Theatergruppe «The Living Theatre» habe er in den frühen 60er Jahren mit Martin Sheen gearbeitet. Das erzählte Pacino im Februar im Zeitungsinterview mit dem «Daily Inquirer» über seine Anfänge.
Sie hätten von der Hand in den Mund gelebt. «Ich liebte dieses Leben», schwärmte der Schauspieler. Er habe damals eine sehr kreative Zeit im New Yorker Greenwich Village erlebt.
Al Pacino war nie verheiratet
Er vermisse seine Heimatstadt New York, erzählte Pacino dem «Daily Inquirer». Aber wegen seiner drei Kinder lebe er in Los Angeles. «Ihr Leben ist ein wichtiger Teil meines Lebens», versicherte der Star. Pacino war nie verheiratet.
Die Zwillinge Anton und Olivia aus seiner Beziehung mit der Schauspielerin Beverly D'Angelo sind 19 Jahre alt. Die älteste Tochter Julie (30) arbeitet als Filmproduzentin, ihre Mutter ist eine Schauspiellehrerin. Pacino hatte langjährige Liebschaften, darunter auch mit seiner «Pate»-Kollegin Diane Keaton.
Mit Blick auf seinen 80. Geburtstag sagte Pacino in dem Zeitungsinterview, dass er das runde Jubiläum eher gelassen angehe.
Mit Mitte 70 habe er eine Veränderung in seinem Leben gespürt. «Mit gefällt es, wie ich jetzt die Dinge sehe. Ich wünschte, ich hätte das schon vor 20 Jahren gefühlt, aber nun verstehe ich es».