Weiterer Zeuge beschreibt mutmasslichen Übergriff durch Spacey
Ein weiterer Zeuge sagt gegen Kevin Spacey aus. Der Schauspieler berichtet, auch von dem Hollywood-Star missbraucht worden zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein weiterer Star beschreibt einen mutmasslichen sexuellen Übergriff von Kevin Spacey.
- Spacey werden zwölf Vergehen gegen vier Männer vorgeworfen, die er bestreitet.
- Der Anwalt von Spacey bezeichnet die Aussagen der möglichen Opfer als «verdammte Lügen».
Ein Nachwuchsschauspieler ist bei der Schilderung eines mutmasslichen sexuellen Übergriffs durch Hollywood-Star Kevin Spacey in Tränen ausgebrochen. Der Mann beschrieb in einer vorgespielten Aufnahme seines Polizeiverhörs unter Tränen, dass er sich nicht gewehrt habe. Der US-Schauspieler hätte seinen Kopf in seinen Schritt gelegt habe.
«Man will einfach niemanden verärgern, der so mächtig in der Industrie ist, in die man hereinkommen möchte.» Das sagte das insgesamt vierte mutmassliche Opfer im Prozess gegen Spacey. Sie möchten aus rechtlichen Gründen alle nicht namentlich genannt werden.
Spacey stand nach Angaben des Zeugen bereits in dem Ruf, auf «junge Hetero-Männer» zu stehen. Er habe damals aber noch nicht gewusst, dass er ein «Sexualstrafttäter» sei, sagte er in seiner Aussage.
Spacey werden in dem Prozess zwölf Vergehen gegen vier Männer zur Last gelegt, die er alle bestreitet. Die Staatsanwaltschaft hat den Oscar-Preisträger Spacey als «sexuellen Tyrann» beschrieben, dem es Spass mache, wenn andere sich unbehaglich fühlen.
Der Nachwuchsschauspieler und Spacey trafen sich laut Zeuge, nachdem der junge Mann ihn in einem Brief um Hilfe gebeten hatte. Die beiden hätten Cannabis geraucht und sich eine Pizza geteilt, bevor sich Spacey dem Opfer erstmals angenähert habe.
Er habe sich sehr unwohl gefühlt. Er sei aber eingeschlafen und wenige Stunden später mit offenem Reissverschluss aufgewacht, während Spacey sexuelle Handlungen an ihm vollzog. Als er «Nein» gesagt habe, habe Spacey ihn zum Gehen aufgefordert und ihm verboten, darüber zu sprechen.
Spaceys Anwalt hatte in seinem Eröffnungsplädoyer nahegelegt, die mutmasslichen Opfer seien auf Geld aus. Ebenso hat er ihre Aussagen als «Halbwahrheiten» und «verdammte Lügen» bezeichnet. Die ersten Missbrauchsvorwürfe gegen Spacey waren im Oktober 2017 kurz nach Beginn der #MeToo-Bewegung bekannt geworden.