Wer gewinnt «Let's Dance»?

Prominente aller Altersklassen und Unterhaltungssparten werden in Glitzergewänder gesteckt. Dann schickt man sie an der Seite durchtrainierter Profi-Tänzer auf die Tanzfläche – live. Auf dem Papier bietet das Konzept von «Let's Dance» reichlich Potenzial für Peinlichkeiten.

Stattdessen hat RTL mit der Tanzshow aber einen Garanten für Wohlfühl-Momente geschaffen. Woche für Woche kann man den Antretenden dabei zusehen, wie sie auf dem Parkett graziler und selbstbewusster werden.

Gelobt werden neben den richtigen Schritten und der Körperhaltung regelmässig auch Einsatz und individueller Fortschritt. Selbst bei den Teilnehmenden, die eher keine Affinität zum Tanzen in die Show mitbringen. Und mit Ausnahme des mitunter bissigen Jurors Joachim Llambi sind alle in der Sendung sehr wohlwollend.

Wahrscheinlich liegt es an diesem Wohlwollen, dass RTL immer wieder auch überraschende Momente für «Let's Dance» gewinnen kann. In dieser Staffel war das vor allem Anna Ermakova.

Das 23 Jahre alte Model lebt in London und machte bislang eher einen Bogen um das deutsche Showgeschäft. Hatte sie doch als Tochter von Tennis-Star Boris Becker seit frühester Kindheit immer wieder ungewollt im Fokus der Öffentlichkeit gestanden.

Für «Let's Dance» lernte Ermakova extra Deutsch, wie sie in einem RTL-Interview verriet. Dass sie mit Tanzpartner Valentin Lusin (36) nun im Finale antritt, war für die Zuschauende schon lange keine Überraschung mehr. Sendung für Sendung hatte das Model bisher beeindruckende Performances hingelegt.

Schon nach den ersten Tänzen galt sie als Favoritin. Ihre Mutter, das Model Angela Ermakova, sei sehr stolz auf sie, sagte die 23-Jährige bereits zu Beginn der Staffel. Vater Boris Becker äusserte sich ähnlich vor dem Finale auf seinem Instagram-Account: «Ich könnte nicht stolzer sein», schrieb er.

Zu sicher sollte sich Ermakova in der Favoritenrolle aber nicht fühlen. Denn mit der Youtuberin Julia Beautx (24) kämpfte sich eine zweite Teilnehmerin immer weiter an die Spitze des Felds. Von zehn Jurypunkten in der Kennenlern-Show brachte sie es mit Tanzpartner Zsolt Sándor Cseke (35) im Viertelfinale auf die Doppel-Dreissig. Jeweils volle Punktzahl für den Quickstep und den Contemporary.

Im Halbfinale lag sie nach der Jurywertung auf dem zweiten Rang hinter Anna Ermakova. «Ich habe immer noch das Gefühl, ich träume», schrieb sie nach ihrem Final-Einzug auf Instagram. «Niemals hätte ich gedacht, dass ich an einem Abend und vor allem auf der Tanzfläche so viel fühlen kann.»

Hohe Punktzahlen gab es immer wieder auch für Ex-Kunstturner Philipp Boy. Der überzeugte durch Kraft und Gelenkigkeit. Mit dem Finale hätte es beinahe trotzdem nicht geklappt. Denn vergangenen Freitag patzte der 35-Jährige bei der Aufgabe, einen Charleston zu improvisieren.

Llambi sagte danach, dass dies das Tanzpaar vielleicht das Finale gekostet habe. Die Zuschauer sahen das anders und wählten den früheren Athleten weiter.

Im Kampf um den Pokal haben die drei Paare schon viele andere Promis hinter sich gelassen. Unter anderem waren in dieser Staffel noch Spitzenkoch Ali Güngörmüs (46) oder Model Alex Mariah Peter (25). Auch Unternehmerin Saliha «Sally» Özcan (34) und Sängerin Natalia Yegorova (49), die Ex-Frau von Vitali Klitschko waren dabei. Zuletzt schied im Halbfinale Mentalist Timon Krause (28) aus.