«Yéké yéké»-Sänger Mory Kanté gestorben
Mit einem eingängigen Song gelingt dem Musiker aus Afrika einst ein Hit, der ihn weltbekannt macht. Auch in Deutschland tritt er auf. Nun ist er gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pionier der Weltmusik ist tot.
Der mit seinem Erfolgshit «Yéké yéké» international bekanntgewordene Sänger Mory Kanté starb nach Angaben des Kulturministeriums seiner westafrikanische Heimat Guinea in einem Krankenhaus der Hauptstadt Conakry.
Angaben zur Todesursache gab es zunächst nicht. Kanté wurde 70 Jahre alt. Der im Südosten des Landes geborene Musiker hatte seine ersten musikalischen Erfolge mit der Rail Band of Bamako und war früh schon von seinem berühmten Musiker-Kollegen Salif Kéita inspiriert worden. Kanté ging nach ersten Erfolgen in Westafrika Anfang der 1980er Jahre nach Frankreich und hatte dort viel beachtetet Auftritte. Der europaweite Durchbruch gelang ihm dann 1988 mit seinem Ohrwurm «Yéké yéké», der ihn zu einem der über den Kontinent hinaus bekannten Stars der afrikanischen Musikszene machte. Weltweit folgten danach zahlreiche Alben und Auftritte, darunter auch in Deutschland.
Obwohl er als Griot ausgebildet worden war - eine Art traditioneller Volkssänger und Geschichtenerzähler - hatte Kanté sich früh auch für Soul, Funk und lateinamerikanische Rhythmen begeistern können. Er verband die traditionellen Klänge seiner Heimat - mit Instrumenten wie der Kora-Harfe oder dem Balafon - geschickt mit westlichen Pop-Elementen und machte damit die afrikanische Musik international populär. Ähnlich wie der vor kurzem verstorbene kamerunische Saxophonist Manu Dibango traf er damit den westlichen Musikgeschmack.