Laut einer Umfrage der SRG sind 78 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung für die Fair-Food-Initiative. Für die Grünen ist damit aber noch nichts im Trockenen.
Fair-Food-Initiative: Lukas Golder, Co-Leiter gfs.bern, nimmt Stellung zum grossen Zupsruch in der Bevölkerung und erklärt die Erfolgsformel der Fair-Food-Initiative - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 23. September stimmt die Schweiz über die Fair-Food-Initiative der Grünen ab.
  • In einer Umfrage überzeugt das Anliegen: 78 Prozent sind dafür.
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«78 Prozent Zustimmung ist aussergewöhnlich hoch», sagt Lukas Golder vom Forschungsinstitut gfs.bern, welches die Umfrage im Auftrag der SRG durchgeführt hat. Doch für den Ausgang der Abstimmung bedeute dies noch nichts, interpretiert Golder.

Denn: «Die Meinungsbildung sowie vor allem die Auseinandersetzung mit den negativen Punkten der Initiative ist noch nicht weit fortgeschritten.» Da könne sich bis zum Abstimmungssonntag am 23. September noch viel in Richtung Nein verschieben.

Linke Initiative mit bürgerlichem Anliegen

Die Fair-Food-Initiative will Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Mit den Themen Ernährung, Nachhaltigkeit und Lifestyle haben die Grünen den Zeitgeist getroffen, erklärt Golder die hohe Zustimmung.

Ausserdem kopple die Initiative typisch linke Themen mit bürgerlichen Aspekten wie dem Erhalt der Landschaft. «Für mich ist dies eine Art Erfolgsformel, die Grünen haben ihre Hausaufgaben gemacht.»

Killer-Argument Geld?

Und doch wäre eine Annahme der Initiative eine Überraschung für den Forscher: «In der aktuellen Legislatur wurden elf von elf Initiativen abgelehnt.» Es sei klar, dass die Gegner einen grossen Weg in kurzer Zeit zurücklegen müssen, doch unmöglich sei dies nicht.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass Initiativen häufig mit einem einzigen treffenden Gegenargument derart geschwächt werden können, dass sie abgelehnt werden. Als Killer-Argument im konkreten Fall betrachtet Golder der Kostenpunkt: Nachhaltige und faire Produktion äussere sich häufig in teureren Lebensmittelpreisen.

Lukas Golder, Co-Leiter gfs.bern im Interview - Nau
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