Abfall-Chaos: Bastien Girod (Grüne) fordert höhere Bussen
Die vermüllten Wiesen und Plätze in Zürich bringen auch Politiker auf die Palme. Der grüne Nationalrat Bastien Girod fordert ein hartes Durchgreifen der Behörden. Zudem müsse McDonald's zur Kasse gebeten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der grüne Nationalrat Bastien Girod will härtere Sanktionen gegen Abfallsünder.
- Er kritisiert die linke Politik: Die «pseudo-liberale Haltung» gegen Littering-Bussen sei unverständlich und asozial.
Der grüne Nationalrat Bastien Girod schaltet sich in die Abfall-Diskussion ein. «Es ist eine Sauerei, was sich aktuell auf öffentlichen Plätzen abspielt», ärgert sich der Politiker. Girod scheut sich dabei auch nicht, sich mit der Zürcher Stadtregierung anzulegen. Die Politik, gerade auch in der Stadt Zürich, müsse mehr tun um die Vermüllung des öffentlichen Raums einzudämmen.
Bussen und grössere Kübel
Konkret fordert Girod einen Massnahmenmix von Sanktionen: Bussen, Kontrollen, Sensibilisierung und Angebote. Als lobendes Beispiel streicht Girod Basel heraus, dort gebe es grössere Abfallkübel und Littering-Säcke. Auch für den finanziellen Mehraufwand hat Girod schon eine Idee, wer das bezahlen könnte: «Das Ganze muss von den Verursachern, also McDonald's und Co. finanziert werden». Es sei auch in deren Interesse, dass ihr Müll nicht die Stadt verschandle.
Linke zu passiv?
Kritisch schiesst Girod auch gegen die Politiker in den eigenen Reihen: Gerade die linke Seite solle mehr und engagierter für Ordnung in öffentlichen Räumen sorgen, meint der Nationalrat. «Die pseudo-liberale Haltung gegen Littering-Bussen ist unverständlich und asozial.»
Die öffentlichen Räume seien die Wohnzimmer der Armen. Diese können sich keine privaten Garten leisten, so Girod. Saubere öffentliche Räume seien deshalb auch ein soziales Anliegen.
McDonald's versucht, dem Problem Herr zu werden: In den frühen Morgenstunden schickt der Fast-Food-Riese in Absprache mit der Stadt Zürich eigene Putzequipen mit Säcken mit Abfallzangen los. Zudem versuche man, Verpackungen zu reduzieren und sensibilisiere die Gäste aufs Thema. Aber: «Wir können sie nicht zum Abfallkübel begleiten», erklärte Umweltmanager Heinz Hänni gestern.