Alain Berset bleibt trotz Eskapaden beliebtester Bundesrat
Alain Berset bleibt nach seinen zahlreichen Eklats der beliebteste Bundesrat. Doch auch er ist mit der Note 4,11 nur knapp genügend.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Umfrage erhält Alain Berset die beste Bundesrats-Note.
- Allerdings ist der Gesundheitsminister mit einer 4,11 nur knapp genügend.
- Die meisten Bundesräte erhalten von der Bevölkerung eine ungenügende Note.
Die letzten Monate schienen für Bundesrat Alain Berset alles andere als wunschgemäss zu laufen. Zuerst versuchte seine Geliebte, ihn zu erpressen. Danach folgte die Kündigung seines Kommunikationschefs, über die reichlich Spekulationen kursieren.
Und in den Sommerferien fingen französische Kampfjets nach einem Missverständnis den Gesundheitsminister in seinem gemieteten Kleinflugzeug ab. Die Eskapaden brachten seine politischen Gegner in Rage, die sogar seinen Rücktritt forderten. Alain Berset selber gab sich ruhig und tat dies stets als «Privatsachen» ab.
Bundesrat Alain Berset erhält die beste Schulnote
Seiner Beliebtheit in der Bevölkerung scheinen die Negativ-Schlagzeilen nicht allzu sehr geschadet zu haben. Der SP-Innenminister erhält in einer neuen, repräsentativen Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» weiterhin die beste Bewertung.
Auf einer Skala von 1 bis 6 schneidet Berset mit der Note 4,11 ab. Hinter ihm folgen mit einer knapp genügenden Note Karin Keller-Sutter (FDP) und Viola Amherd (Mitte). Ungenügend schneiden hingegen die SVP-Vertreter Guy Parmelin und Ueli Maurer ab, ebenso die Sozialdemokratin Simonetta Sommaruga. Auf dem letzten Platz findet sich FDP-Aussenminister Ignazio Cassis mit der Note 3,51.
Die schlechten Zeugnisse zeigen allerdings auch, dass die Bevölkerung von der Regierung mehr erwartet. Im Vergleich zur letzten Umfrage sind die Werte aller Bundesräte gesunken – mit Ausnahme von Ignazio Cassis. Er musste sich bereits im Dezember 2021 mit einer 3,5 zufriedengeben.
Ein leicht anderes Bild zeigt sich bei der Frage, welche Bundesrätinnen und Bundesräte wiedergewählt werden sollen. Simonetta Sommaruga steigt auf den vierten Platz. Am wenigsten Zustimmung für die Wiederwahl erhalten Guy Parmelin, Ueli Maurer und Ignazio Cassis.