Alain Berset verspürt keine Politikmüdigkeit, will aber etwas anderes machen. Zuerst brauche er aber wohl eine Auszeit.
Alain Berset
Bundesrat Alain Berset nimmt den Hut: Er wird nicht für eine weitere Legislatur kandidieren. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset tritt nicht wegen Politikmüdigkeit zurück, er will etwas anderes tun.
  • Als seinen prägendsten Misserfolg bezeichnet er die gescheiterte Altersvorsorge 2020.
  • Auch mit zwei Sitzen ist die SP laut ihm im Bundesrat nicht übervertreten.
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Der künftige Alt-Bundesrat Alain Berset hat jüngst keine Politikmüdigkeit empfunden. Er will aber etwas anderes machen, wie er nach seiner Rücktrittsankündigung der Freiburger Zeitung «La Liberté» sagte. Die Politik ist «ein spannendes Engagement, das mein Leben geprägt hat», sagte der Freiburger Bundesrat. «Aber ja, ich habe auch Lust, etwas anderes zu machen», sagte er. Er brauche wohl eine Auszeit.

Vor sechs Monaten sagte er, es gebe keinen Grund zu gehen. Mit seinem Rücktritt habe er aber sein Wort gehalten: «Seit dem Tag meiner Wahl in den Bundesrat 2011 habe ich meine Absicht bekundet, zwischen acht und zwölf Jahren im Bundesrat zu bleiben. Ich bin jetzt im zwölften Jahr. Somit ist für mich die Zeit gekommen, die Führung abzugeben», sagte er.

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2011 wurde Alain Berset als Bundesrat vereidigt. - keystone

Die Angriffe auf seine Person während der Pandemie hätten «nichts» zu seiner Entscheidung beigetragen. «Denn all das ist jetzt vorbei», sagte er. «Es gab Momente, in denen die Situation so brutal war, dass ich mich fragen musste, ob ich meine Arbeit noch machen kann», reflektierte er.

Berset: SP mit zwei Bundesratssitzen nicht übervertreten

Den Misserfolg, welchen den Sozialdemokraten am meisten geprägt hatte war die Altersvorsorge 2020. «Das war das grösste Projekt, das ich mit meinem Team entwickelt habe», sagte er. Sechs Jahre hätten sie daran gearbeitet, schliesslich lehnte das Volk die Vorlage ab. «So ist es nun einmal, wir mussten es akzeptieren», sagte Berset.

Im Rennen um seine Nachfolge bekundeten die Grünliberalen und die Grünen Interesse. Ist die aktuelle Regierung die letzte, in der zwei Mitglieder der SP vertreten sind? Nein, sagte Berset.

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