Alain Berset: «Neue» Kulturpolitik nach Covid-Krise
Der Bundespräsident präsentiert die Kulturbotschaft der nächsten Jahre und lanciert gleichzeitig eine Diskussion über die Kulturförderung generell.
Das Wichtigste in Kürze
- Kulturminister Alain Berset präsentiert die Kulturbotschaft für 2025 bis 2028.
- Dazu gehört auch die Lancierung einer Diskussion zur Weiterentwicklung der Kulturpolitik.
- Insbesondere die Pandemie habe Handlungsbedarf aufgezeigt.
Der Unterbruch des kulturellen Lebens während der Pandemie habe an die Bedeutung der Kultur erinnert, fasst Bundespräsident Alain Berset zusammen. Das Zusammenleben in der Gesellschaft und das Wohlbefinden der Menschheit hänge stark mit der Kultur zusammen. Die Covid-Krise habe gewisse Systemschwächen des Kultursektors aufgedeckt.
Dazu gehörten die prekäre soziale Sicherheit vieler Kulturschaffender. Bestehende Trends seien durch die Covid-Krise noch verstärkt worden, so die Nachfrage nach Streaming-Angeboten. Die Kulturpolitik sei also gefordert.
Sechs Handlungsfelder vorgeschlagen
Bundesamt für Kultur (BAK), Pro Helvetia und das Schweizerische Nationalmuseum haben in der neuen Kulturbotschaft sechs Handlungsfelder definiert.
Diese sind: Kultur als Arbeitswelt, Aktualisierung der Kulturförderung, Digitale Transformation in der Kultur, Kultur als Dimension der Nachhaltigkeit, Kulturerbe als lebendiges Gedächtnis und Gouvernanz im Kulturbereich. Die Vorschläge werden nun bis im Herbst in die Vernehmlassung geschickt.
Rund eine Milliarde über vier Jahre
Unter anderen sollen neue digitale und hybride Formate und der professionelle und ethische Umgangs mit historisch belastetem Kulturerbe gefördert werden. Der Bund soll die Strategie für eine hohe Baukultur weiterentwickeln und zur Bewältigung des Klimawandels, zum Schutz der Biodiversität und zur Förderung erneuerbarer Energien beitragen.
Konkret legt der Bundesrat in der Kulturbotschaft die strategische Ausrichtung der Kulturpolitik des Bundes fest. Für die Förderperiode 2025–2028 sind finanzielle Mittel in der Höhe von 1001,9 Millionen Franken für vier Jahre vorgesehen.