Alain Berset

Alain Berset will bis im Sommer alle impfen lassen

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Aarau,

Gesundheitsminister Alain Berset ist zu Besuch im Aargau, um ein Alterszentrum zu besichtigen. Der Bundesrat zählt auf eine erfolgreiche Impfkampagne.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern verkündete der Bundesrat erste Lockerungen der Massnahmen im März.
  • Einen Tag später ist Alain Berset zu Besuch in Aarau, um ein Alterszentrum zu besichtigen.
  • Zur Sprache kamen die Impfkampagne, Kritik der SVP und die Terrassen in Skigebieten.

Aarau erhält Besuch von Gesundheitsminister Alain Berset, nachdem gestern erste Lockerungen angekündigt wurden. Für die erfolgreiche Öffnung der Schweiz hofft der Bund auf eine ebenfalls erfolgreiche Impfkampagne, sagte Berset an der Medienkonferenz.

Berset Coronavirus Parmelin
Bundesrat Alain Berset spricht neben Bundespräsident Guy Parmelin während einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Erste Ergebnisse aus einer israelischen Studie deuten auf eine geringere Ansteckungschance, wenn Personen geimpft sind.

BAG von Alain Berset ist «auf Kurs» mit Impfungen

Die Impfkampagne in der Schweiz läuft schon seit Ende Dezember. Wegen Lieferengpässen jedoch verläuft die Durchimpfung derzeit eher schleppend. Knapp 173'000 Hochrisikopersonen sind vollständig geimpft, Stand Sonntag.

Nora Kronig Coronavirus
Nora Kronig, Vizedirektorin, Leiterin Abteilung Internationales, BAG, an einem Point de Presse zum Coronavirus. - Keystone

Das BAG besteht aber nach wie vor darauf, auf Kurs zu sein, um das Impfziel bis Juni zu erreichen. Nora Kronig, Vizedirektorin des Bundesamts wiederholt häufig, dass die Lieferungen im zweiten Quartal grösser sein würden. Ausserdem befinden sich noch drei Impfstoffe im Zulassungsverfahren.

Aargau fährt Impfen und Testen hoch

Der Kanton Aargau hat bisher rund 52'000 Personen verimpft. Wie viele die zweite Dosis erhalten haben, teilt er nicht mit. Insgesamt können sich Aargauerinnen und Aargauer an 9 verschiedenen Orten impfen lassen, ein zehntes Zentrum wird noch eröffnet. Zudem sind 10 mobile Impfequipen im Einsatz.

Gallati Berset Aargau
Bundesrat Alain Berset, links, und Jean-Pierre Gallati, Aargauer Regierungsrat und Vorsteher Departement Gesundheit und Soziales in Aarau. - Keystone

Insgesamt sei die Aargauer Regierung mit den Entscheiden des Bundesrats zufrieden und einverstanden. Sowohl bei den Lockerungen als auch bei der Erweiterung der Teststrategie, so Jean-Pierre Gallati, Gesundheitsdirektor. Künftig werde an Aargauer Schulen regelmässig getestet.

Bundesrat bleibt bei Terrassen hart

Alain Berset bedankte sich, wie immer, für die gute und enge Zusammenarbeit mit den Kantonen. Er wiederholte auch, die Schweiz sei gut dabei mit impfen. Auch, wenn Impfstoffe im Moment «ein knappes Gut» seien.

Die Impfkampagne sei sogar fortgeschrittener, als man sich vor einigen Monaten vorgestellt haben könnte. Die Kommunikation zur Impfkampagne würde besser werden, versicherte er.

Coronavirus Terrasse Skigebiet
Die Terrasse beim Berghaus Nagens im Skigebiet Flims-Laax. Die Abstände zum Schutz vor dem Coronavirus werden eingehalten. - Nau.ch

Auch äusserte sich Berset zur Ski-Terrassen-Debatte. Es sei offensichtlich ein emotionales Thema, stellte der Freiburger fest. Doch die Regeln müssten für alle gelten, sonst käme es zu Wettbewerbsverzerrungen. «Wir erwarten, dass diese Terrassen zu bleiben müssen», sagte er.

Die Kritik vonseiten der SVP wollte er nicht gross kommentieren. Der Bundesrat versuche zu lockern, ohne die Kontrolle über die epidemiologische Situation zu verlieren. «Es ist eine Verantwortungsfrage», meinte Alain Berset.

Thomas Aeschi SVP Berset
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi. - Keystone

Kritik sei aber immer erwünscht und willkommen, erklärte der Gesundheitsminister. Er könne auch «mit sehr viel umgehen», fügte er hinzu, als die Frage gestellt wurde, ob die SVP-Kritik ihn treffe.

Zudem wurde ein brisantes Thema angesprochen: Die fehlenden Einnahmen der Spitäler während der Coronakrise. Der Bundesrat sei bereit, diese zu übernehmen, sagte Berset. Man befinde sich hierfür noch in der Diskussionsphase.

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