Amherd-Nachfolge: Wer im Rennen ist und wer abgesagt hat

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Bern,

Mitte-Bundesrätin Viola Amherd hat ihren Rücktritt auf Ende März 2025 angekündigt. Wichtige Namen und Positionen für ihre Nachfolge im Überblick.

Amherd
Viola Amherd hat ihren Rücktritt bekanntgegeben. - keystone

Mitte-Bundesrätin Viola Amherd hat ihren Rücktritt auf Ende März 2025 angekündigt. Das Kandidierendenkarussell für ihre Nachfolge beginnt sich zu drehen. Die Mitte will am kommenden Montag über ihr Vorgehen informieren. Gewählt wird voraussichtlich am 12. März. Wichtige Namen und Positionen im Überblick:

Martin Candinas

Der 44-jährige Bündner Nationalrat Martin Candinas wollte sich bisher noch nicht zu einer möglichen Kandidatur äussern. «Heute stellt sich nicht die Frage, wer ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin wird. Heute muss man die enorme Arbeit von Bundesrätin Viola Amherd würdigen», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nach der Rücktrittsankündigung von Amherd. Candinas ist seit 2011 Nationalrat. 2022/2023 war er Nationalratspräsident und damit formal der höchste Schweizer. Von 2012 bis 2021 war er Mitglied des Präsidiums der damaligen CVP Schweiz. Der ausgebildete Sozialversicherungsfachmann sitzt in der Sicherheitspolitischen Kommission und der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen.

Pirmin Bischof

Der Solothurner Ständerat Pirmin Bischof politisiert seit 2007 unter der Bundeshauskuppel, von 2007 bis 2011 als Nationalrat und seither als Ständerat. Handicap des Rechtsanwaltes könnte sein Alter sein, er ist bereits 65 Jahre alt. Er arbeitet in gleich vier Kommissionen mit und befasst sich mit Themen aus Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt- und Energiepolitik sowie mit Aussenpolitik. Vor der Wahl Amherds hatte er mit Rücksicht auf seine Familie auf eine Bundesratskandidatur verzichtet.

Philipp Matthias Bregy

Der Oberwalliser Nationalrat Philipp Matthias Bregy ist Fraktionschef der Mitte-Partei und hat vor Kurzem eine Kandidatur für das frei werdende Mitte-Parteipräsidium nicht ausgeschlossen. Ihm wird das Talent zugeschrieben, Mehrheiten beschaffen zu können. Der 47-jährige Rechtsanwalt ist derzeit Mitglied der Wirtschafts- und der Rechtskommission, hat sich aber in früheren Jahren auch mit Verkehrspolitik befasst. Es fragt sich aber, ob eine weitere Vertretung des deutschsprachigen Walliser Kantonsteils nach Viola Amherd mehrheitsfähig ist, auch wenn für Amherds Nachfolge Politikerinnen und Politiker aus der Deutschschweiz im Vordergrund stehen.

Stefan Engler

Der Bündner Ständerat Stefan Engler ist seit 2011 Ständerat und derzeit erster Vizepräsident der kleinen Kammer – im kommenden Jahr wird er voraussichtlich Ständeratspräsident. Er befasst sich schwerpunktmässig mit Themen aus den Bereichen Umwelt, Energie, Raumplanung und Verkehr und ist zudem Mitglied der Staatspolitischen Kommission. Er kann als ehemaliger Regierungsrat seines Kantons Exekutiverfahrung vorweisen. Engler ist 64 Jahre alt.

Gerhard Pfister

Der im Sommer abtretende Mitte-Präsident Gerhard Pfister will nicht Bundesrat werden. Er habe beschlossen, nicht für die Nachfolge von Viola Amherd zu kandidieren, wie er in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger» sagte. Er habe sich natürlich gefragt, ob er das Amt ausführen könnte «Und bei aller Bescheidenheit: Ich würde mir das Amt zutrauen», sagte er. Aber er habe sich auch gefragt, ob das Amt zu ihm passe. Und da sei er zum Schluss gekommen: nein. Wer ihn näher kenne wisse, dass er kein glücklicher Bundesrat wäre. Er liebe den Diskurs, er debattiere und streite gerne. «Dazu brauche ich eine gewisse persönliche Freiheit», sagte Pfister. Als Parteipräsident habe er die, als Bundesrat «sicher nicht mehr».

Benedikt Würth

Der St. Galler Ständerat Benedikt Würth (Mitte) hat sich gegen eine mögliche Bundesratskandidatur ausgesprochen. «Bundesrat zu werden, steht nicht mehr in meiner Lebensplanung», schrieb er in einer Medienmitteilung. Das Thema Bundesrat sei für ihn abgehakt. Er fühle sich in seinen heutigen politischen und beruflichen Aufgaben ausserordentlich wohl und werde diese mit hohem Engagement weiterführen. Der 56-jährige Rechtsanwalt und frühere St. Galler Regierungsrat war von den Medien als Anwärter für einen Bundesratssitz gehandelt worden, obwohl er wie Finanzministerin Karin Keller-Sutter (FDP) aus dem Kanton St. Gallen stammt.

Isabelle Chassot

Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot trat jüngst als Präsidentin der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Credit Suisse ins Rampenlicht und verschaffte sich nationale Bekanntheit. Die 59-Jährige kennt das Regieren aus ihrem Heimatkanton und hat viel Erfahrung auf Bundesebene. Bundesrätin möchte sie aber nicht werden, wie sie nach Amherds Rücktritt im Westschweizer Fernsehen RTS sagte. Ihr fehle die Lust, Lust zu haben. Chassot will sich laut eigener Aussage nach dem Ende der PUK-Arbeit auf die politische Tätigkeit im Ständerat konzentrieren.

Kommentare

User #3361 (nicht angemeldet)

Besser nur noch 6 Bundesräte und allen Politikern in der Schweiz ,sofort das Ruhegehalt streichen!Diese haben doch auch AHV und eine hohe Pensionskasse wie alle Büezer!

User #1371 (nicht angemeldet)

BR. Ein blöder aber ein sehr gut bezahlter Job und nach 4 Jahren gibt es die 240'000 CHF Rente. Hahaha. LOL.

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