«Anti-Greta» Camille Lothe lobt «Friday for Hubraum»

Eine Facebookgruppe sorgt mit aggressiver Kritik gegen Klima-Frontfigur Greta Thunberg für Aufsehen. JSVP-lerin Camille Lothe findet die Kommentare interessant.

Junge SVP Lothe Greta
Zufall? Camille Lothe und Greta Thunberg sind Zöpfli-Zwillinge. - Screenshot Youtube / Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Klima-Aktivistin Greta Thunberg wird in Facebook-Gruppen beleidigt und bedroht.
  • Camille Lothe, Präsidentin der Zürcher Jungen SVP, versteht Kritik an Klima-Aktivisten.
  • Die Bewegung auf Facebook helfe, wieder nüchtern über Klimapolitik zu reden.

Das Klima hat den Globus im Würgegriff: Der Klimawandel dominiert die Medienöffentlichkeit, die Klimademonstranten sind omnipräsent, Politiker profilieren sich mit Klimapolitik. Mittendrin: die junge schwedische Aktivistin Greta Thunberg.

Gegen das Mädchen und die Kritik an der weltweiten Klimapolitik regt sich nun aber Widerstand. Etwa in einer deutschen Facebook-Community namens «Facebook for Hubraum», ursprünglich eine Gruppe für Autoliebhaber. User überbieten sich gegenseitig mit hässlichen Kommentaren über Klima-Greta.

«Die muss einfach mal flachgelegt werden» oder «Kann ein Amokläufer nicht einfach dieses Kind abknallen», ist zu lesen. Seit kurzem hat die deutsche Gruppe einen Ableger in der Schweiz. Auch dort finden sich kritische Stimmen zu den Klimademonstranten, allerdings keine Drohungen oder Beleidigungen.

Camille Lothe: Viele fühlen sich übergangen

Camille Lothe kennt den Schweizer Ableger «Friday for Hubraum». Der SVP-Shootingstar sagt: «Ich habe in den letzten Tagen eine hohe Aktivität auf Social Media wahrgenommen. Die Bewegung scheint einen Nerv in der Bevölkerung zu treffen.»

Die Nationalratskandidatin der Jungen SVP äusserte sich wiederholt kritisch gegenüber den Klimademonstrierenden. Sie verteidigte ihre Vielfliegerei, weshalb sie auch als «Anti-Greta» bezeichnet wurde.

Lothe
Camille Lothe: «Wer mich wählt, soll das aufgrund meiner Qualitäten tun. Das Geschlecht soll dabei überhaupt keine Rolle spielen.» - Youtube

Lothe glaubt zu wissen, warum sich manche Facebook-User derart emotional über Klima-Greta auslassen. «Viele fühlen sich von den hysterischen Forderungen offensichtlich übergangen und zeigen ihren Unmut mit Memes oder anderen humorvollen Beiträgen.»

Camille Lothe: «Gruppe hilft, um nüchtern über Klimapolitik zu reden»

Im geschützten Raum der Facebook-Gruppe sei es noch möglich, die Klimabewegung zu kritisieren. Denn: «Viele getrauen sich nicht mehr, die Klimabewegung zu kritisieren oder haben Angst, diffamiert zu werden», so Lothe.

Deshalb sagt sie über die Gruppe: «Ich finde die Bewegung interessant und auch wichtig.» Es brauche immer eine gewisse Selbstironie. «Und wenn diese Bewegung dazu beiträgt, dass wir wieder nüchtern über die Klimapolitik reden, bin ich froh.»

Denn gegenwärtig sei das nicht möglich, findet die 25-jährige Zürcherin. «Der momentane Zustand ist zu emotional und lässt keine Kritik zu – wenn da ein paar Memes helfen, wieso nicht.»

Hasskommentare haben in der Schweiz keine Konsequenzen

Artet die Diskussion aus, drohen indes Konsequenzen. «Morddrohungen sind grundsätzlich strafbar», so Rechtsanwalt Martin Steiger. Allerdings müsste die betroffene Person bei Drohungen und Ehrverletzungen – wie Beleidigungen oder Beschimpfungen – selbst einschreiten. Normalerweise haben Beleidigungen deshalb keine Folgen.

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