Asylverfahren von Syrern: Europäische Staaten im Umdenken
Der Sturz des Assad-Regimes führt zu einem Umdenken in der europäischen Asylpolitik bei Syrern – auch in der Schweiz.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) in der Schweiz hat alle Asylverfahren für syrische Flüchtlinge sistiert. Wie «Blick» berichtet, änderte das SEM seine Position innerhalb kurzer Zeit, nachdem zunächst ein Entscheidungsstopp abgelehnt wurde.
Laut «SRF» leben derzeit rund 28'000 syrische Staatsangehörige in der Schweiz. Im Jahr 2023 stellten 1'417 Syrer ein Asylgesuch, bei über einem Drittel handelte es sich um Familiennachzüge.
Asylverfahren von Syrern: Politische Reaktionen in der Schweiz
SVP-Präsident Marcel Dettling fordert die konsequente Rückführung syrischer Flüchtlinge. Er sagte laut «Blick»: «Wenn Syrer in der Schweiz über das Ende von Assad jubeln, sollen sie auch gleich alle retour.»
Aussenminister Ignazio Cassis betonte im Parlament: «Das Land ist in einem miserablen Zustand.»
Das SEM will die Situation regelmässig überprüfen.
Reaktionen in anderen europäischen Ländern
In Deutschland hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrern gestoppt. Laut «Tagesschau» betrifft dies mehr als 47'000 anhängige Anträge.
Österreich kündigte einen Abschiebeplan für syrische Flüchtlinge an. Auch Dänemark und Norwegen haben die Bearbeitung von Asylanträgen aus Syrien ausgesetzt.
Die Zukunft für syrische Flüchtlinge bleibt ungewiss. Experten warnen vor vorschnellen Entscheidungen, da die Lebensbedingungen in Syrien nach wie vor schwierig sind.