Bachmann-Roth zu Israel: Wo bleibt der Aufschrei der Feministen?
Nau.ch-Kolumnistin Christina Bachmann-Roth ist schockiert über die Hamas-Verbrechen und darüber, wie die Aufschrei-Lautstärke je nach Tätergruppe variiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte-Politikerin Christina Bachmann-Roth ist schockiert über die Verbrechen der Hamas.
- Verärgert ist sie aber auch über die scheinbare Zurückhaltung feministischer Kreise.
- Die Nau.ch-Kolumnistin und Nationalrats-Kandidatin fordert mehr politischen Druck.
Scheusslich, dass es Menschen wagen, die barbarischen Taten der Hamas-Terroristen zu rechtfertigen. Sie würden sich gegen eine Besatzungsmacht wehren? Indem sie israelische Frauen vergewaltigen und durch die Strassen von Gaza schleifen?
Warum fällt es so schwer, beim Namen zu nennen, was die Hamas ist? Eine bestialische Terror-Verbindung, ohne einen Funken Würde! Wer mit der Hamas sympathisiert, bespuckt alle Werte, für die ich mich einsetze.
Mir kommt es vor, als würden nach Islamisten-Verbrechen wichtige Feministinnen und Feministen aus Angst schweigen, weil sie keinesfalls als fremdenfeindlich oder rassistisch gelten möchten. Lieber nichts gegen radikale Muslime sagen, damit auch niemand auf die Idee kommen könnte, man hätte etwas gegen den Islam?
Nicht nur für privilegierte Frauen kämpfen
Lieber heftig auf berühmte Personen wie Till Lindemann eindreschen und gendergerechte Sprache fordern – aber die heissen Themen nicht anfassen? Ist das glaubwürdig?
Und hilft das wirklich den Frauen, die dringend Hilfe brauchen? Wenn wir für Frauenrechte kämpfen wollen, dürfen wir es nicht nur bei den privilegierten Frauen tun. Sondern auch dann, wenn es Mut braucht.
Der Islamismus hat ein schwerwiegendes Frauenproblem. Für Dschihadisten haben Frauen keine Würde, ganz besonders Frauen einer anderen Glaubensrichtung. Wenn das Menschen bei uns gutheissen oder gar abfeiern, sind sie falsch gewickelt und haben mit ihrem Weltbild nichts in diesem Land zu suchen.
Politischen Druck aufbauen
Aber dieses Weltbild ist in der Schweiz verbreitet: Mitten unter uns werden Frauen in ihren vier Wänden geschlagen, vergewaltigt, gedemütigt. Frauen mit Migrationshintergrund sind viermal häufiger davon betroffen. Wie wollen wir ihnen helfen, wenn wir nicht mal den Mut haben, Hamas-Gräueltaten als solche zu benennen und auf keinen Fall einer anderen Kultur auf die Füsse treten wollen?
Die Aufgabe des Feminismus ist es, unterdrückten Frauen zu helfen. In der Schweiz bedeutet das vor allem, dass wir politischen Druck aufbauen – bedrohten Frauen eine Stimme geben, ihnen Asyl anbieten, ihren gewalttätigen Männern aber nicht.
Männer müssen ausgewiesen oder eingesperrt werden, wenn sie ihre Frauen plagen. Vor diesem Hintergrund finde ich es auch richtig, Frauen und Kindern aus Afghanistan schnelleres Asyl zu gewähren. Den vereinfachten schnellen Familiennachzug finde ich hingegen falsch.
Es braucht eine klare Haltung gegen patriarchalische Unterdrückung: Auch wenn man dafür Islamisten kritisieren muss. Davon sind wir weit weg, wie das dröhnende Schweigen nach dem Hamas-Terror offenbarte.