Berset sieht beim Schutz der Kinder vor Corona Kantone in Pflicht
Die Kantone seien für Schulen und den Schutz der Schüler vor Corona verantwortlich. Der Bundesrat habe klare Empfehlungen zu Massentests abgegeben, so Berset.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Alain Berset sind die Kantone dafür verantwortlich, Schüler vor Corona zu schützen.
- Der Bundesrat rate klar zu für flächendeckende Tests.
- Der Gesundheitsminister begründet das Zurückhalten des Bundesrates mit dem Föderalismus.
Beim Schutz der Kinder vor Corona sieht Gesundheitsminister Alain Berset die Kantone in der Pflicht. Für die Schulen seien die Kantone zuständig. Der Bund habe klare Empfehlungen etwa für regelmässige Tests abgegeben, sagte Berset in der SRF-TV-Sendung «Arena».
Man solle flächendeckend in den Schulen regelmässig testen, so könne man Virus-Ausbrüche kontrollieren, sagte Berset am Freitagabend. Die Kantone müssten hier mehr tun, die Empfehlung des Bundes sei klar. Wenn das Virus weniger zirkuliere, zirkuliere es auch weniger für Kinder unter 12 Jahren. Diese können sich noch nicht impfen lassen.
In der Schweiz gelte aber der Föderalismus, erklärte Berset. Man könne diesen nicht ständig preisen, um dann in bestimmten Fällen doch den Bundesrat anzurufen. Für die Schulen seien die Kantone zuständig.
Berset appelliert auch an Eigenverantwortung der Schulen
Es gebe in Bezug auf die Tests an Schulen ziemlich grosse Unterschiede zwischen den Kantonen, sagte der Bundesrat. Die Kantone hätten jetzt aber gemerkt, dass die Situation ernster sei, als man vor einigen Wochen oder Monaten angenommen habe. Es sei nur «eine organisatorische Frage der Schule». Repetitive Tests in Schulen und Betrieben würden weiterhin vom Bund finanziert.
Zur Verwendung von technischen Geräten wie etwa Luftfiltern, Luftqualitätsmessgeräten appellierte Berset an die Eigenverantwortung der Schulen.
Im Kampf gegen die steigenden Fallzahlen diskutieren die Gesundheitsdirektoren der Kantone derzeit über die Einführung einer Maskenpflicht an Schulen. Dies sagte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Direktoren (GDK), am Donnerstag vor den Medien in Bern sagte. Auch er hielt regelmässige Tests bei Schülern und Lehrern für ein gutes Mittel, um Ansteckungen zu entdecken. Solche Spucktests werden laut dem Bund derzeit nicht flächendeckend durchgeführt.