Berufskrankheit Burnout möglicherweise bald anerkannt
Am Freitag soll in der Gesundheitskommission des Nationalrats entschieden werden, ob das Burn-out als Berufskrankheit anerkannt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag soll entschieden werden, ob das Burn-out als Berufskrankheit anerkannt wird.
- Mathias Reynard erhofft sich dadurch eine Verbesserung der Behandlung und Prävention.
Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz weist in ihrem neusten Job-Stress-Index aus dem Jahr 2018 daraufhin, dass 27 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz Stress am Arbeitsplatz haben. Rund 30 Prozent fühlen sich zudem emotional erschöpft. Doch andauernder Stress und Überarbeitung kann bei vielen Menschen in einem Burn-out gipfeln – einem körperlichen und emotionalen Erschöpfungszustand.
Zurzeit gilt das «Syndrom» noch nicht als anerkannte medizinische Diagnose. Nun soll am Freitag in der Gesundheitskommission des Nationalrats laut dem «TagesAnzeiger» aber diskutiert werden, ob das Burn-out als Berufskrankheit anerkannt wird. Diese Initiative wurde vom Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard lanciert.
Mit der Anerkennung würden etwa die Behandlung und die Prävention verbessert werden. Zudem könnte damit gemäss Reynard der berufliche Wiedereinstieg nach der Diagnose erleichtert werden.
Arbeitgeberverband gegen Anerkennung
Die Anerkennung als Berufskrankheit sei nicht der richtige Weg, sagt hingegen Martin Kaiser vom Arbeitgeberverband gegenüber dem «TagesAnzeiger». Das Burn-out sei ein ernst zunehmendes Phänomen, aber es gäbe dabei verschiedene Diagnosen. Zudem hätte die Erschöpfung oft nicht nur berufliche, sondern auch private Gründe. Diese verschiedenen Ursachen für ein Burn-out seien schliesslich auch der Grund, warum die Anerkennung als Berufskrankheit eher unwahrscheinlich ist.