Martin Schwab, Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen, ist unzufrieden mit der Geschwindigkeit des Verteilnetze-Ausbaus und fordert mehr Tempo.
Martin Schwab
Martin Schwab, Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen. - energieuri.ch

Nicht nur die Strom-Übertragungsnetze, sondern auch die Strom-Verteilnetze müssen schneller ausgebaut werden. Dies sagt Martin Schwab, der neue Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen.

Der Bundesrat will die Bewilligungsverfahren für den Um- und Ausbau des Strom-Übertragungsnetzes weiter beschleunigen. Die Vorlage ist seit Mittwoch in der Vernehmlassung.

Flexiblere Vorschriften für Trafostationen gefordert

Martin Schwab, CKW-Chef und Präsident des Verbandes der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE), forderte in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF mehr Tempo auch für Quartier-Verteilnetzen. Auch sie müssten viel schneller gebaut werden, und dafür helfe die Vorlage nicht viel.

Flexiblere Vorschriften wünschte er sich beispielsweise für Trafostationen. Diese dürften heute nur im Baugebiet erstellt werden. In einem Einfamilienhausquartier sei es mitunter schwierig, einen Standort für ein Trafohäuschen zu finden.

Mit dem Ja zum Stromgesetz hiess das Stimmvolk die erleichterte Planung von 16 Wasserkraftanlagen gut. Auf 15 hatten sich Behörden und Verbände geeinigt, die 16. das Parlament hinzugefügt. Dass nun «einzelne Verbände» ausscherten und dennoch Beschwerde führen wollten, findet Schwab «bedauerlich», wie er sagte.

Wasserkraftanlagen seien «dringend»

«Mit jeder Einsprache gegen eines der Vorhaben steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir Gaskraftwerke benötigen, um die Versorgung zu sichern», sagte Schwab. «Die 16 Projekte sind dringend, und ebenso ist es der Ausbau der Produktion von Wind- und Solarenergie in den Alpen».

Er befürchtet zudem, dass ein Ja zur Biodiversitätsinitiative mit den Schutzanforderungen für Landschaften namentlich den Ausbau der Windkraft bremsen würde. Das Initiativkomitee widerspricht: Auch in nationalen Schutzgebieten seien Eingriffe möglich, wenn überwiegende Interessen von landesweiter Bedeutung vorlägen, macht es geltend.

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