Das Bundesamt für Verkehr lanciert gemeinsam mit der SBB und der Beratungsstelle für Unfallverhütung eine Kampagne zur Sicherheit im öffentlichen Verkehr. Weil viele – tödliche – Unfälle aus Leichtsinn geschehen, sollen Kurzvideos aufklären.
Entweder du passt auf im öffentlichen Verkehr, oder der Cowboy zieht dir die Ohren lang: So präsentiert sich die Kampagne von BAV, SBB und bfu.
Entweder du passt auf im öffentlichen Verkehr, oder der Cowboy zieht dir die Ohren lang: So präsentiert sich die Kampagne von BAV, SBB und bfu. - BAV

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesamt für Verkehr, SBB und Beratungstelle für Unfallverhütung lancieren eine Kampagne für Sicherheit im ÖV.
  • Sicherheitslinie auf dem Perron, Festhalten im Bus und «Überqueren der Geleise verboten» sind die Fokus-Themen.
  • Ein kauziger Cowboy soll den ÖV-Benutzern aufzeigen, wie leichtsinnige Unfälle vermieden werden können.
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Die gute Nachricht zuerst: 2017 ereigneten sich im öffentlichen Verkehr «nur» 167 schwere Unfälle. Das ist der zweittiefste Stand, seit der Bund darüber detailliert Buch führt. Die schlechte Nachricht: Am meisten Unfälle passieren aus Leichtsinn. Knapp gefolgt von der Kategorie «Unaufmerksamkeit».

Cowboy mit Steckenpferd liest die Leviten

Mit der Website www.happy-end.ch und drei Kurzvideos sollen genau diese Faktoren jetzt bekämpft werden. Als Retter beziehungsweise personifizierter mahnender Zeigefinger tritt ein Cowboy mit Steckenpferd auf. Wehe dem, der seinen gutgemeinten Hinweisen zu widersprechen wagt: Das wäre… uncool. Uncool wie ein Cowboy auf einem Steckenpferd. Und gefährlich.

Einer der drei Kampagnenspots. Weil es den Rettungsengel in Form eines Cowboys mit Steckenpferd in Echt nicht gibt: Weisse Linie am Perronrand beachten. - BAV

Die Botschaft: Ja, es ist ein drohender Mahnfinger und man ist versucht, die Gefahren als Bagatellen abzutun. Aber genau in solchen Situationen passieren die meisten Unfälle. Wer sich für unverletzlich hält, glaubt wohl auch an einen rettenden Cowboy mit Steckenpferd.

Machart wie damals «Slow down. Take it easy.»

Drei Themen werden so abgehandelt: Die Respektierung der weissen Sicherheitslinien auf den Bahnhofperrons, das Verbot, Gleise zu überqueren, und das Festhalten auf Stehplätzen im städtischen Nahverkehr.

Visuell wie auch von der leicht ironischen Ansprache her erinnert die Kampagne an diejenige von 2009: Damals hatte die Beratungsstelle für Unfallverhütung mit «Slow down. Take it easy.» einen Coup gelandet. Das Kampagnenlogo stellte sich als äusserst trendy heraus, so dass es noch heute auf Autohecks zu finden ist. Und der Song dazu landete gar auf Platz 5 der Hitparade.

Die schräge Idee, mit einer schrägen Band und einem schrägen Song für Verkehrssicherheit zu werben, geriet 2009 zum Überraschungserfolg.
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