Bundesanwaltschaft klagt algerischen Ex-Verteidigungsminister an
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen Khaled Nezzar, den ehemaligen Verteidigungsminister Algeriens eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesanwaltschaft klagt Khaled Nezzar wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.
- Der ehemalige algerische Verteidigungsminister soll Folter gebilligt haben.
Die Bundesanwaltschaft hat beim Bundesstrafgericht in Bellinzona Anklage gegen den ehemaligen algerischen Verteidigungsminister Khaled Nezzar eingereicht. Ihm werden zwischen 1992 und 1994 Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Die dem Minister vorgeworfenen Verbrechen stehen im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Algerien, wie die Bundesanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Namentlich soll Nezzar gegen das Kriegsvölkerrecht gemäss den Genfer Konventionen verstossen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.
Anklage wegen Folter und Hinrichtungen
Gemäss Anklageschrift soll er wissentlich und willentlich Folter und «andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlungen», Verletzungen der körperlichen und psychischen Unversehrtheit, willkürliche Inhaftierungen und Verurteilungen sowie Hinrichtungen zumindest gebilligt, koordiniert und gefördert haben. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung bis zum rechtskräftigen Urteil.