Bundeskanzler Walter Thurnherr tritt zurück

Nach acht Jahren im Amt hat Bundeskanzler Walter Thurnherr seinen Rücktritt bekannt gegeben: Der Mitte-Vertreter gilt als «achter Bundesrat».

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundeskanzler Walter Thurnherr gibt seinen Rücktritt bekannt.
  • Der Mitte-Politiker ist seit 8 Jahren im Amt.
  • Einen Ersatz für den «achten Bundesrat» wird die Bundesversammlung am 13. Dezember wählen.

Überraschungsmeldung aus Bundesbern: Bundeskanzler Walter Thurnherr nimmt nach acht Jahren im Amt den Hut.

Soll der neue Bundeskanzler wieder aus der Mitte-Partei kommen?


Der Bundeskanzler gilt als «achter Bundesrat» – die Nachfolge wird im Rahmen vom Parlament am 13. Dezember 2023 bestimmt. Am selben Tag also, an dem die Bundesversammlung auch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Bundespräsident Alain Berset wählt.

Spannungen im Bundesrat


Der Rücktritt kommt überraschend: Thurnherr ist erst 60 Jahre alt und gilt als eine der mächtigsten Personen unter der Kuppel des Bundeshauses. Thurnherr betont, er habe das Amt sehr gerne ausgeübt, es sei nun aber Zeit, den Stab weiterzureichen. Die vergangenen Jahre seien zudem sehr intensiv gewesen. Es gelte immer dann aufzuhören, wenn man sich noch auf der Höhe der Anforderung fühle, und nicht später.

Bundeskanzler Walter Thurnherr
Die Bundesrätinnen Karin Keller-Sutter, Mitte, und Viola Amherd, rechts, diskutieren mit Bundeskanzler Walter Thurnherr, während der Bundesratsreise, am 29. Juni 2023 in Murten FR. - keystone

Die laufende Legislatur sei wohl die Schlimmste gewesen, weil es immer wieder Krisen gegeben habe. Das führe natürlich zwangsläufig zu Spannungen. Die Stimmung im Bundesrat sei nichtsdestotrotz gut und nicht ausschlaggebend für seinen Rücktritt.

Nachfolger gesucht

Walter Thurnherr betont, die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger werde analog zu einer Bundesratswahl verlaufen. Natürlich sei es von Vorteil, wenn eine Persönlichkeit mehrere Sprachen spreche, führen könne, die Verwaltung gut kenne, aber: «Da findet sich sicher jemand.»

André Simonazzi Coronavirus
Bundesratssprecher André Simonazzi an einer Medienkonferenz. - Keystone

Es sei nun an den Fraktionen, Vorschläge zu machen. Auf eine entsprechende Frage will Bundesratssprecher und Vizekanzler André Simonazzi noch nicht sagen, ob er kandidieren wolle. Simonazzi gilt als SP-nah.

Kommentare

User #2820 (nicht angemeldet)

Der würde ein Burnout einfangen!

User #2820 (nicht angemeldet)

Ich konnte ihn nie einschätzen! Darum weiss ich nicht, ob er gut oder schlecht ist. Was ich aber weiss ist, dass sein Nachfolger oder oh Schreck Nachfolgerin bestimmt und ganz sicher dem System zudienen wird. Will heissen, die Schweiz an die EU und an die Amerikanern verscherbelt!

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