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Bundesrat gegen AKW-Verbot: Links-Grün findet es verantwortungslos

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Statt der SVP-Initiative bevorzugt der Bundesrat eine Gesetzesänderung mit gleichem Ziel: das AKW-Verbot zu kippen. Atomgegner sind empört.

Kundgebung gegen neue Atomkraftwerke
Rund 100 Demonstranten nehmen an einer Kundgebung gegen neue Atomkraftwerke teil in Basel am 1. April 2022. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will das AKW-Verbot kippen.
  • Dazu will er einen Gegenvorschlag ausarbeiten zur SVP-Initiative «Blackout stoppen».
  • Atomgegner finden den Bundesrat verantwortungslos und drohen mit dem Referendum.

Energieminister Alber Rösti präsentiert einen Gegenvorschlag zur SVP-Initiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)». Dieser verfolgt die gleichen Ziele wie die Initiative, aber auf Gesetzesebene statt in der Verfassung: Das Verbot neuer AKWs soll fallen. Nur so könne Netto-Null bei gleichzeitig steigendem Strombedarf erreicht werden.

Atomgegner: «Gegen Bevölkerung und Klima»

Bei den Verfechtern des Atomausstiegs löst diese Ankündigung Entsetzen aus. Dieser Entscheid laufe dem Volkswillen bezüglich Energie- und Klimapolitik komplett zuwider, sagt etwa SP-Nationalrat Roger Nordmann. Er zählt die relevanten Volksentscheide auf: Energiestrategie (2017), Klimaschutzgesetz (2023) und Stromgesetz (2024).

Sollen wieder AKWs in der Schweiz gebaut werden dürfen?

Nordmann unterstellt Rösti Verantwortungslosigkeit und zudem Salamitaktik. Aktuell will kein Stromproduzent überhaupt ein AKW bauen, weil dies viel zu teuer wäre. Deshalb sei offensichtlich, dass es auf staatliche Subventionen hinauslaufe.

AKW
Das AKW Leibstadt. - keystone

Das sei teuer und eine ideologische Zwängerei, heisst es auch bei den Grünen. Die Energiewende sei mit erneuerbaren Technologien wie Solarenergie und Effizienzmassnahmen wesentlich günstiger zu haben. Und schneller: Schliesslich dauere es mindestens 20 Jahre, bis ein AKW am Netz sei.

Referendum bereits angekündigt

Es sei eine unnötige Verzettelung, von Atomkraftwerken zu träumen, sagen die Grünliberalen. «Die Grünliberalen wehren sich mit allen rechtlichen Mitteln dagegen», betont GLP-Nationalrat Martin Bäumle. Die Grünen kündigen bereits an, das Referendum gegen den Gesetzesvorschlag des Bundesrats zu ergreifen. Ausser das Parlament schicke diesen noch zurück an den Absender.

Volksinitiative Blackout stoppen
Fast 130'000 Unterschriften sind zusammengekommen für die eidgenössische Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)». Sie will das AKW-Bauverbot aufheben. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die für ein Referendum nötigen 50'000 Unterschriften dürften die Grünen wohl sogar allein stemmen können. Doch auch die Allianz Atomausstieg prüft das Referendum. Mitglieder sind dort diverse Umweltverbände, aber auch die SP und Ärzte-Organisationen.

Kommentare

User #7633 (nicht angemeldet)

OHNE "AKWs" geht es nicht !! Darum bauen 30-Länder NEUE "AKWs" ! Ohne ist der Stromverbrauch in der Industrie nicht zu schaffen .

User #5361 (nicht angemeldet)

Die Grünen fürchten um ihre Pfründe! Solarmontagen brachte ihnen Millionen. Nun merken aber immer mehr Verbraucher, dass mehr versprochen wurde als jetzt eingetroffen ist und dass dieser Energiewandel - erst echt mit den propagierten E-Autos - eine Mogelpackung darstellt. Ich möchte seit einem Jahr meinen zweijährigen Tesla zu einem reellen Preis verkaufen, aber niemand bezahlt mir den. Da wurde die Bevölkerung - insbesondere die Jugendlichen - in unsinnige Klimapanik versetzt, damit einige Wenige finanziell sich bereichern können.

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