Bundesrat will auch mit CO2-Abscheidungstechnologien zum Klimaziel
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologien fördern.
- Auch in Negativemissionstechnologien soll Geld fliessen.
- Die Technologien sollen dabei helfen, die CO2-Ziele zu erreichen.
Der Bundesrat möchte das Netto-Null-Ziel in der Klimapolitik auch mit der Förderung von CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologien erreichen. Er hat am Mittwoch einen Bericht verabschiedet, der aufzeigt, wie die nötigen Technologien bis 2050 ausgebaut werden können.
Es gehe namentlich darum, schwer vermeidbare Treibhausgasemissionen etwa aus Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) oder Zementwerken zu behandeln und beseitigen, teilte der Bundesrat mit. Allein die KVA sind für fünf Prozent der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich.
Infrastruktur und Investitionen benötigt
Der Bericht schlägt eine «Pionierphase» bis 2035 und eine Phase der «Gezielten Skalierung» bis 2050 vor. Anlagen für die CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS) können laut Landesregierung über beide Phasen hinweg eingesetzt werden.
Für den Transport von CO2 und dessen Speicherung im Inland braucht es jedoch neue Infrastruktur wie Pipelines und Lagerstätten im Untergrund oder in Baumaterialien. Dafür seien ab 2030 grössere Weichenstellungen nötig.
Weiter seien Investitionen in Negativemissionstechnologien (NET) notwendig, unter anderem im Rahmen von bilateralen Klimaschutzabkommen mit Partnerländern.
Forschungsstandort Schweiz soll Vorreiter werden
Der Ausbau von CCS und NET sei nicht nur klimapolitisch notwendig, schreibt der Bundesrat. Er biete dem Forschungs- und Werkplatz Schweiz auch die Gelegenheit, seine Vorreiterrolle in diesem Bereich zu festigen.
Für den Bundesrat ist es wichtig, die Rahmenbedingungen für die CCS- und NET-Ansätze bereits heute zu verbessern. So könne der Ausbau dieser Technologien in den nächsten dreissig Jahren umweltverträglich, kosteneffizient und gesellschaftlich akzeptiert erfolgen.
Den CCS- und NET-Ausbau will der Bundesrat möglichst verursachergerecht finanzieren, wie er schreibt. Bis Ende 2024 will er konkrete Vorschläge prüfen. Dabei will er auch die Rollen von Bund, Kantonen und der Privatwirtschaft klären.