Bundesrat will weniger Zivildienst und mehr Soldaten
Um die «Alimentierung der Armee» sicherzustellen, soll die Zahl der Zivis deutlich gesenkt werden. Dazu präsentiert der Bundesrat mehrere Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl jener jungen Schweizer, die lieber Zivildienst statt RS leisten, steigt.
- Das passt dem Bundesrat überhaupt nicht. Er will wieder mehr Männer in Uniform.
- Deshalb will er für Zivis die Hürden für die Zulassung drastisch erhöhen.
6785 Personen wurden letztes Jahr zum Zivildienst zugelassen. Im Jahr 2011 waren es erst 4670. Das passt dem Bundesrat überhaupt nicht. Er will wieder mehr junge Männer in Grün.
Mit sieben «gezielten Massnahmen» sollen die Gesuche um Zulassung zum Zivildienst substantiell zurückgehen, schreibt die Landesregierung heute in einer Mitteilung.
Gegen Drückeberger des Obligatorischen
Wer zugelassen wird, soll künftig mindestens 150 Zivildiensttage leisten müssen. Mit der Einführung dieser Mindestzahl müssen Armeeangehörige bei einem Wechsel mehr Diensttage leisten, als sie es heute tun. Zudem will der Bundesrat eine Wartefrist von 12 Monaten einführen, während der die Pflicht zu Wiederholungskursen bestehen bleibt.
Schlechte Nachricht auch für jene, die sich vor dem Obligatorischen drücken wollen: Soldaten, die alle Diensttage geleistet haben, sollen grundsätzlich nicht mehr zum Zivildienst zugelassen werden. Erst vor kurzem hatte SVP-Wahlkampfchef Adrian Amstutz in einem Rundumschlag Zivildienstleistende attackiert.