Cédric Wermuth will Flüge nach Berlin, London & Co. verbieten
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Überflieger Cédric Wermuth will Flüge innerhalb von Europa fast komplett verbieten.
- Die Bahn-Infrastruktur soll dazu in ganz Europa massiv ausgebaut werden.
- Der SPler sagt: «Verbote sind das einzig demokratische Mittel gegen den Klimawandel.»
Die Schweizer Politik bewegt sich. Unter dem Druck der Klima-Bewegung verabschiedete das Parlament kürzlich ein neues CO2-Gesetz. Darin enthalten ist auch eine Flugticket-Abgabe, mit welcher der Klimawandel bekämpft werden soll.
Linke Politiker würden aber gerne noch viel weiter gehen. So reichte etwa SP-Nationalrätin Samira Marti Vorstösse für ein Inland-Flugverbot oder eine höhere Besteuerung von Flügen innerhalb von Europa ein.
Ihr Genosse Cédric Wermuth, der als nächster SP-Präsident gehandelt wird, geht nun noch einen grossen Schritt weiter. Er fordert ein Flugverbot für alle Destinationen, die innert zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind. Betroffen wären unter anderem Berlin, Brüssel, Barcelona, Amsterdam, Prag, Rom oder Budapest.
Cédric Wermuth: «Ja, diese Flüge gehören verboten.»
Erstmals angetönt hat der Ständeratskandidat seine Idee an einem Podium der Aargauer Umweltverbände. Die Lokalausgabe der «Schweiz am Wochenende» berichtet am Rande darüber.
Darauf angesprochen bestätigt Wermuth: «Ja: Flüge an Ziele, die in zehn bis zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind, müssen künftig verboten werden.»
Das müsse allerdings nicht von heute auf morgen geschehen. «Zentral ist, dass der europaweite Ausbau der Bahn-Infrastruktur mit Hochdruck vorangetrieben wird. Und die Ticketpreise müssen sinken», erklärt Wermuth klar.
Verbote als «einzig demokratisches Mittel»?
In den Köpfen der Bevölkerung müsse klar werden, «dass Zürich - Berlin keine Flugstrecke ist». Dann werde auch ein Verbot solcher Flüge mehrheitfähig werden. Grundsätzlich findet Cédric Wermuth: «Verbote sind das einzig demokratische Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Denn alle müssen sich daran halten.»
Parallel dazu soll aber auch die Forschung nach synthetischen Treibstoffen vorangetrieben werden. «Wenn Fliegen sauber wird, spricht nichts gegen einen Weekend-Trip nach London», sagt der Aargauer.