Claudio Zanetti attackiert SRF wegen AfD Berichterstattung
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche AfD-Politiker Frank Magnitz wurde auf offener Strasse brutal angegriffen.
- «10vor10» berichtete nicht über den Vorfall, die «Tagesschau» nur am Rande.
- SVP-Nationalrat Claudio Zanetti ärgert sich darüber und erhebt schwere Vorwürfe.
Der Angriff auf den AfD-Abgeordneten Frank Magnitz sorgt weit über Deutschland hinaus für Schlagzeilen. Am Dienstag Morgen wurde publik, dass der Politiker bei der Attacke durch drei Vermummte schwer verletzt worden war.
Die lokale Polizei in Bremen geht von einer politisch motivierten Tat aus. Deshalb berichteten auch Medien in der Schweiz ausführlich – der «TagesAnzeiger» etwa widmete dem Vorfall gar die Titelgeschichte.
Zurückhaltender zeigt sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen. In der Hauptausgabe der «Tagesschau» verlas Moderatorin Katja Stauber bloss eine kurze, mit Bildern unterlegte Meldung, 10vor10 berichtete gar nicht über den Angriff. Das kam nicht bei allen Zuschauern gut an.
SVP: «Sendungen wie 10vor10 begünstigen linke Gewalt»
SVP-Nationalrat Claudio Zanetti findet es «unglaublich», dass die beliebte Sendung am späten Abend den Vorfall «totschweigt». Für ihn ist klar: «Wäre ein grüner Abgeordneter attackiert worden, wäre bei SRF bestimmt die Hölle losgewesen.»
Die «grausame Attacke» überrasche ihn allerdings nicht, so Zanetti: «Seit Jahren wird in Deutschland ein Klima geschaffen, das solche Attacken begünstigt. Das politische Establishment und die Medien können keine zwei Sätze sagen, ohne zu betonen, dass die AfD ein Haufen von Spinnern sei.»
Das Schweizer Fernsehen bewege sich hier «im Gleichschritt mit dem restlichen linken Mainstream». Der SVP-Nationalrat geht gar so weit und unterstellt dem SRF eine Mitschuld an der Tat, indem er sagt: «Sendungen wie 10vor10 begünstigen linke Gewalt mit ihrer einseitigen Berichterstattung.»
SRF: Vorwürfe sind «absolut haltlos»
Im Leutschenbach weist man die Vorwürfe vehement zurück. Diese seien «absolut haltlos», sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss. «SRF berichtet sachgerecht, vielfältig und unabhängig», so Wyss weiter. Weiter verweist er auf die stolze Zahl von 761'000 Zuschauern, welche die Meldung in der «Tagesschau» gesehen hätten.
Mit den happigen Vorwürfen ist der Streit zwischen dem SRF und Nationalrat Zanetti um ein Kapitel reicher. Wiederholt hatte der SVP-Politiker «10vor10»-Moderator Arthur Honegger wegen Aussagen über US-Präsident Donald Trump kritisiert. In der Folge wurde auch publik, dass sich Zanetti erfolglos für eine Stelle bei Radio SRF beworben hatte.