Corona-Skeptiker beschimpfen Berset am ZFF als «Volksverräter»
Das Wichtigste in Kürze
- Gesundheitsminister Alain Berset wurde von Corona-Skeptikern verbal attackiert.
- Ein Mann beschimpfte ihn als «Volksverräter», als er sich zum ZFF begab.
- Der Bundesrat nahm die Beleidigungen locker und liess sich nichts anmerken.
Alain Berset, Bundesrat und Gesundheitsminister sorgte mit einer Aussage im «Rundschau-Talk» des SRF für ordentlich Wirbel. Für ihn sei ein Impf-Obligatorium in gewissen Branchen nämlich gar nicht so abwegig. Auch wenn die Schweiz noch nicht an diesem Punkt angelangt sei.
Die Kantone halten bislang aber nicht viel von dieser Idee, für viele Gesundheitsdirektionen käme ein Obligatorium überhaupt nicht in Frage. Sauer stösst das vor allem aber bei den Corona-Skeptikern und Impf-Gegnern auf.
Berset als «Volksverräter» beschimpft
Der Unmut unter den Skeptikern war so gross, dass sie Berset direkt als «Volksverräter» beschimpft haben. Auf dem Weg zum «Zurich Film Festival» (ZFF) griff ihn ein Mann verbal an.
«Herr Berset, Sie sind ein Volksverräter», ruft eine männliche Stimme im Video. Der Bundesrat scheint sich an der Aussage aber nicht gross zu stören. Nach einem kurzen Seitenblick setzte er seinen Weg fort.
Dem Produzent des Videos scheint dies aber nicht zu gefallen: «Lassen Sie sich doch selber impfen», wirft er ihm beim Weglaufen noch an den Kopf. Diese Aussage bezog sich wohl auf das angesprochene Impf-Obligatorium.
Daniel Koch stand monatelang unter Polizeischutz
Gesundheitsminister Berset ist nicht der erste Politiker, der den Zorn der Corona-Skeptiker zu spüren bekommt. Auch der ehemalige «Mr. Corona», Daniel Koch, bekam ab und an ein böses Wort an den Kopf geworfen. Deshalb stand Koch während seiner Corona-Einsätze monatelang unter Polizeischutz.
So auch nach einem Gespräch im Zürcher Grossmünster: «Es reicht schon lange, Herr Koch!», schreien die Skeptiker, bedrängen Koch geradezu. Darunter ist auch Melanie Kolic, welche zu den Sternchen der Anti-Corona-Szene gehört. Sie war es auch, die das Video von Alain Berset auf Facebook geladen hatte.
Koch blieb nach diesem Vorfall ruhig. Zu Nau.ch sagte er im Anschluss: «Ich glaube an einen konstruktiv kritischen Meinungsaustausch und gegenseitigen Respekt.»
Und merkt an: «Das Ereignis am Ende der Veranstaltung hilft dem Meinungsaustausch nicht. Es tut mir leid für all jene Zuhörer, welche keine Gelegenheit mehr hatten, mit mir zu sprechen.»