Coronavirus: BAG und Kantone ordnen steigende Corona-Zahlen ein
BAG und Kantone ordneten die seit Wochen steigenden Zahlen des Coronavirus ein. Die Vorbereitungen zur nationalen Impfwoche laufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Trendwende hat nach den Fallzahlen nun auch die Hospitalisationen erreicht.
- Auch die Auslastung der Intensivstationen nahm leicht zu.
- Die Experten des Bundes informierten am Point de Presse über die aktuelle Lage.
Die Trendwende bei den Infektionszahlen trat bereits vor drei Wochen ein, nun zeigt sie sich langsam auch bei den Hospitalisationen. Letzte Woche wurden wieder mehr Personen wegen des Coronavirus hospitalisiert, knapp über 100 Menschen liegen auf Schweizer Intensivstationen.
BAG und Kantone haben am wöchentlichen Point de Presse über die aktuelle Lage und die Vorbereitungen zur Impfwoche berichtet. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen:
- Am meisten Fälle verzeichne man bei den jüngsten Menschen, so Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG. Bei 60- bis 69-Jährigen verhindere die Impfung 93 von 100 Spitaleinweisungen. Die Wirksamkeit der Impfung, um Hospitalisierungen zu vermeiden, liege bei über 80-Jährigen bei 84 Prozent.
- Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri präsentierte Zahlen aus seinem Kanton. «Die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Ungeimpften gegenüber Geimpften war bei uns somit gut achtmal höher und zeigt somit eine klar bessere Ausgangslage für die Geimpften.»
- Die Kantone arbeiten laut Hauri derzeit an den Vorbereitungen zur Impfwoche. «Die Schwerpunkte in den Kantonen werden aber unterschiedlich sein.» Nach dem Motto «nahe bei den Leuten» stehen Massnahmen wie Impfungen in Moscheen, beim Shopping, in Vereinen oder auch Experten-Chats in Vorbereitung.
Hier finden Sie das Protokoll zur Medienkonferenz
14.38: Auch der Johnson&Johnson-Impfstoff sorgt nicht dafür, dass das Impftempo in der Schweiz drastisch zunimmt. Laut Masserey sind erst knapp 22'000 Dosen des Vektorimpfstoffs verabreicht worden. «Johnson&Johnson scheint keine interessante Alternative zu sein für impfskeptischere Personen.»
14.34: Bei der Impfwoche würden Vereine wie Jugendvereine, religiöse Vereinigungen und Migranten-Vereine angesteuert, präzisiert Hauri auf Nachfrage.
14.30: Wie weit sind wir von einer Überlastung der Spitäler entfernt? Das sei schwierig vorauszusagen, es gebe dazu verschieden Modelle. Doch die Impfquote sei zu tief, um alle Massnahmen aufheben zu können, so Masserey.
14.25: Zwei Fragen zu den Billig-Tests: Wie könne der Preisunterschied erklärt werden? Hat der Bund zuvor nicht zu viel gezahlt? Es sei nicht erstaunlich, dass nun eine Konkurrenz entstanden sei und die Preise gesenkt wurden. Das heisse aber nicht, dass der Bund zu viel gezahlt habe. «Ich kenne aber die Zahlen nicht», so Masserey.
14.23: Wenn sich nur 13'000 Personen impfen liessen, wäre das doch angesichts der 100 Millionen ein Misserfolg? Man werde erst im Nachhinein beurteilen, so Hauri.
14.20: Man könne nicht abschätzen, wie viele Leute man in der Impfwoche erreichen könnte, bekräftigt Hauri. Er will sich nicht festlegen, ab wann man von Erfolg oder Misserfolg reden könne.
14.16: Laut Umfragen würden etwa ein Viertel der Ungeimpften sich überlegen, sich doch noch impfen zu lassen, so Hauri zur Impfwoche. Jedes Prozent gibt uns Zuversicht in Richtung Ausgang der Pandemie, deswegen lohne sich der Aufwand.
14.15: Es beginnt die Fragerunde. Wo stehen wir bei den Impfungen für Kinder ab 5 Jahren? Die Swissmedic evaluiere derzeit die Daten, so Masserey.
14.12: Rudolf Hauri, Kantonsarzt Kanton Zug, spricht über die Vorbereitungen zur Impfwoche. «Die Schwerpunkte in den Kantonen werden aber unterschiedlich sein.» Nach dem Motto «nahe bei den Leuten» stehen Massnahmen wie Impfungen in Moscheen, beim Shopping, in Vereinen oder auch Experten-Chats in Vorbereitung.
Die Kantone seien daran, die Verabreichung der Auffrischungsimpfung zu organisieren - vor allem für Menschen über 65 Jahre. «Wir warten sonst auf die Empfehlungen ab, wie es mit den Auffrischungen für die anderen Personen weitergeht», sagte er weiter. Diese Empfehlung wird noch im Verlauf der Woche erwartet.
Es komme weiterhin zu lokalen Ausbrüchen an Schulen, in Heimen und an Partys. «Die repetitiven Reihentests in den Schulen zeigen, dass es wieder mehr als Einzelfälle gibt». Mit grossem Aufwand gelinge es jedoch diese einzudämmen.
«Die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Ungeimpften gegenüber Geimpften war bei uns somit gut achtmal höher und zeigt somit eine klar bessere Ausgangslage für die Geimpften.» Diese Aussage beruht auf den Daten des Kantons Zug vom Zeitraum zwischen 24. bis 30 Oktober.
14.00: Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG eröffnet die Medienkonferenz. Sie präsentiert die aktuellen Zahlen. «Seit zwei Zahlen steigen die Infektionszahlen erneut an.» Die Hospitalisierungen stiegen zwar noch nicht, aber man wisse, dass dies immer mit leichter Verzögerung erst geschehe. Es sei aber wahrscheinlich, dass sich die Situation mit dem schlechten Wetter und der Kälte bald verschlechtere.
Die Zahl der Neuansteckungen ist laut Masserey bei den jungen Menschen am höchsten.
Derzeit liege die Impfquote bei rund 64 Prozent. Weitere neun Prozent haben bereits eine erste Impfung erhalten. «Das reicht nicht.»
Mit verschiedenen Zahlen belegte Masserey die Wirksamkeit von Impfungen. Schwere Erkrankungen würden damit oft verhindert. Bei 60- bis 69-Jährigen sei dies in 93 von 100 Fällen zu beobachten. Die Wirksamkeit der Impfung um Hospitalisierungen zu vermeiden, liege bei über 80-Jährigen bei 84 Prozent.
Folgende Fachleute nahmen teil:
- Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG
- Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS