Coronavirus: Bundesrat lockert Corona-Regeln auf Sommer
Im Juli sollen wieder Ausgang und Grossevents auf dem Programm stehen. Zum Teil sogar auch ohne Maske, dafür aber mit gültigem Covid-Zertifikat.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor seiner Sommerpause will der Bundesrat die Corona-Massnahmen ein letztes Mal lockern.
- Das Nachtleben soll wieder in Schwung kommen, die Maskenpflicht soll fallen.
- Die Entscheide werden in Vernehmlassung geschickt, der Bundesrat entscheidet am 23. Juni.
Pünktlich auf die Sommerferien lockert der Bundesrat die Corona-Massnahmen ein weiteres Mal. Dabei bleibt er allerdings vorsichtig – vor allem in jenen Bereichen, wo das Covid-Zertifikat nicht zum Einsatz kommt.
Bei den nun vorgeschlagenen Lockerungen handelt es sich um Vorschläge. Entscheiden will die Landesregierung am 23. Juni, in Kraft treten sollen die neuen Regeln erst am 28. Juni.
Maskenpflicht im Büro fällt
Für den Alltag aller relevant: Die Maskenpflicht fällt sowohl im Büro bei der Arbeit und auch im Freien. Konkret kann etwa an Haltestellen oder auf Schiffen auf den Nasen-Mund-Schutz verzichtet werden.
Deutlich gelockert werden soll auch in der Aussen-Gastronomie. Hier soll keine Personen-Obergrenze pro Tisch mehr gelten. Auch die Sitzpflicht fällt dahin. Im Innen-Bereich von Restaurants dürfen neu sechs statt vier Menschen am Tisch sitzen. Diese Regeln dürfen gelockert werden, wenn das Covid-Zertifikat vorausgesetzt wird.
Kompliziert bleibt es bei Veranstaltungen: Diese sind ab Juli wieder möglich, wenn die Teilnehmenden über ein gültiges Covid-Zertifikat verfügen. In diesem Fall sind bis zu 5000 Personen draussen erlaubt, drinnen bloss 3000. Die Maskenpflicht gilt nur im Innen-Bereich.
Nachtleben bekommt wieder Aufschwung
Findet die Veranstaltung ohne Zertifikats-Pflicht statt, dürfen draussen nur 1000 Personen sitzend teilnehmen, drinnen gar nur 250 Menschen. Bewegen sich die Personen, gilt ebenfalls eine Limite von 250. Darunter fallen etwa Hochzeiten.
Verhalten jubeln dürfen nach Monaten auch wieder Nachtclubs und Discos. Diese dürfen ab Ende Juni den Betrieb wieder aufnehmen – allerdings nur für Menschen mit Covid-Zertifikat. Dabei gilt eine Personen-Beschränkung von 250 Personen.
Die restlichen Massnahmen sollen gemäss dem Plan des Bundesrats wohl im August fallen, wenn alle impfwilligen Erwachsenen geimpft sind. Ab dann seine die Einschränkungen nicht mehr vertretbar.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen
15:56 Das Covid-Zertifikat wird von der EU akzeptiert, dies wurde von der EU kommuniziert. Innerhalb des EU-Raums seien alle Zertifikate gleich, nur die Signatur ändere von Land zu Land. Somit ist die Medienkonferenz beendet.
15:53 Können Klubs auch mehr als 250 Personen hereinlassen, wenn sie auf zwei Räume verteilt werden? Der BAG-Rechtsexperte antwortet: Sind die Räume und Eingänge «völlig getrennt», sei das eigentlich möglich. Am 23. Juni könnten die Regeln dann präziser sein.
Auch chinesische und russische Impfung für Einreise in der Schweiz anerkannt
15:49 Der Bundesrat arbeite an einer Übergabe von Impfdosen an die Covax-Initiative. Das Engagement sei verstärkt worden, so Berset. Im Moment habe aber die Impfkampagne in der Schweiz Vorrang.
15:47 Welche Impfstoffe werden an der Schweizer Grenze anerkannt? Grundsätzlich die Stoffe, welche durch die EMA, die WHO und Swissmedic anerkennt werden, so Berset.
15:46 Warum müssen die Lockerungen noch in Vernehmlassung geschickt werden? Berset antwortet, man habe die Auswirkungen der früheren Öffnungsschritten noch nicht gesehen. Zudem sei auch möglich, dass die Kantone Verbesserungen einbringen könnten.
15:42 Das gelbe Impfbüchlein soll für Impfnachweise zum Reisen benützt werden, und für spezifische Krankheiten, wie das Gelbfieber, so Berset. Im Inland und im europäischen Raum sei es nicht für den Nachweis einer Impfung vorgesehen. Patrick Mathys vom BAG bestätigt: Ob das Impfbüchlein dann international anerkennt werde, sei an den Ländern zu entscheiden.
15:40 Alain Berset erklärt, wann Covid-Zertifikate angewendet werden können. Eine Zusammenfassung hierzu finden Sie hier.
15:37 Warum wurde die Homeoffice-Empfehlung nicht aufgehoben? Dort gebe es immer noch ein Risiko, so Berset. Zudem, ruft er in Erinnerung, befinde sich die Schweiz erst in der zweiten Phase des Plans. Regelmässig testen sei zudem immer noch wichtig.
15:34 Berset will aber ein bisschen die Euphorie bremsen. In vielen Gebieten auf der Erde sei die Pandemie noch am Wüten. Dort fehlten vor allem Impfstoffe, so der Gesundheitsminister. Das sei im Angesicht der Varianten «für alle gefährlich».
Impfschutz wird womöglich verlängert
15:33 Der Bundesrat wird am 23. Juni ausserdem über eine Verlängerung der Impf-Gültigkeit diskutieren. Gemäss mehreren Studien schütze die Impfung länger als sechs Monate. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen wird vorerst eine Empfehlung abgeben.
15:31 Ab Ende Juni soll aber auch die Einreise in die Schweiz erleichtert werden. Erstens solle Einreisende aus dem Schengen-Raum von der Quarantänepflicht befreit werden. Zweitens sollen Einreisende aus Drittstaaten einreisen dürfen, wenn sie geimpft sind. Die Risikogebiet-Liste des BAG soll zudem nur noch Gebiete beinhalten, in welchen gefährliche Virus-Varianten zirkulieren.
15:27 Es sei «eine komplizierte Liste an Lockerungen», lächelt Berset. Eine Zusammenfassung finden Sie weiter unten im Artikel.
15:24 Nun hat Bundesrat Alain Berset das Wort. Er erklärt die entschlossenen Lockerungen und weswegen diese gemacht werden können. In den drei kommenden Wochen sollen zwei Millionen Impfdosen geliefert werden. Morgen treffen schon eine halbe Million ein.
15:22 Der Bundespräsident ruft zuletzt wieder alle dazu auf, Selbstdisziplin aufzuweisen. Zudem wirbt er auch für die Impfung.
15:19 Bis Ende September soll deswegen die Kurzarbeitsentschädigung unter bestimmten Bedingungen verlängert werden.
15:17 Bundespräsident Guy Parmelin eröffnet offiziell die Medienkonferenz. «Die Lage rund um das Coronavirus verbessert sich», so Parmelin. Er würde sogar sagen, das «Licht am Ende des Tunnels» komme näher. Wirtschaftlich gesehen aber sei noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht.
15:15 Vorbereitungen zu einem Treffen zwischen Parmelin und Putin liefen, so der Bundespräsident.