Coronavirus: Bundesrat spricht weitere 100 Millionen für Impfstoff

Mehrere Verträge mit Impfstoff-Herstellern hat der Bund bereits unterzeichnet. Um mehr Spielraum zu haben, wird der Beschaffungs-Kredit erhöht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat erhöht den Kredit für Covid-Impfstoffe auf 400 Millionen Franken.
  • Die Landesregierung hat bereits zwei Verträge mit Impfstoff-Herstellern unterzeichnet.
  • Bei Pfizer/Biontech hat der Bundesrat einen Covid-Impfstoff reserviert.

Der Bundesrat erhöht den Kredit zur Beschaffung eines Covid-19-Impfstoffes. 300 Millionen Franken wurden bereits bewilligt, heute erhöhte die Landesregierung den Betrag um 100 Millionen Franken.

Das Geld stammt aus bereits bewilligten Covid-19-Krediten im Armeebudget. Der Kredit wird erhöht, damit weitere Reservationsverträge unterzeichnet werden können.

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Der Impfstoff von Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus ist in Produktion. - Pfizer Inc.

Der Bund hat bisher mit zwei Firmen Verträge unterzeichnet. Bei Moderna wurden rund 4,5 Millionen Impfdosen gesichert, bei AstraZeneca gar 5,3 Millionen Dosen. «Wir sind auch in Kontakt mit anderen Herstellern», sagt Gesundheitsminister Alain Berset heute vor den Medien.

Die Landesregierung fährt mehrgleisig. Anfangs wurden rund 140 Produkte berücksichtigt, mittlerweile sind es weniger. Eine bindende Reservierung gibt es mittlerweile auch bei Pfizer/Biontech. Definitiv ist der Vertrag gemäss dem Bund noch nicht unterzeichnet, die Verhandlungen sind aber weit vorgeschritten. Trotzdem stellt Berset klar: «Eine Impfpflicht ist nicht vorgesehen».

Auch ein Medikament zur Prophylaxe

Der Bund steht aktuell im Gespräch mit weiteren Herstellern von Impfstoffkandidaten. «Wann ein Impfstoff zur Verfügung steht, kann heute noch nicht gesagt werden. Das Bundesamt für Gesundheit geht indes davon aus, dass im ersten Halbjahr 2021 erste Impfungen in der Schweiz durchgeführt werden können.»

Die Zulassungsbehörde Swissmedic prüft aktuell zwei Impfstoffe. Jener von Moderna und Pfizer/Biontech. Durch das sogenannte rollende Verfahren soll eine Zulassung möglichst schnell erfolgen.

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...und auf die Politik. Hier abgebildet: Gesundheitsminister Alain Berset. - Keystone

Neben Impfdosen hat sich der Bundesrat auch ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 gesichert. Das Immuntherapeutikum von Molecular Partners könne in gewissen Fällen auch «prophylaktisch zum Schutz vor einer Infektion verabreicht werden», so der Bundesrat.

«Wir müssen dran bleiben»

An der Medienkonferenz sprach Gesundheitsminister Berset zudem zur aktuellen Lage. Er stellt fest, dass die Neuansteckungen weniger stark zunehmen. Das sei positiv. «Die Situation ist nicht vergleichbar mit dem März.»

Im Moment seien keine weiteren Massnahmen geplant. «Wir müssen aber weiter dran bleiben.» Lockerungen seien aktuell kein Thema. Dazu müsste erst das Contact Tracing lückenlos funktionieren.

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