Coronavirus: So will Alain Berset Junge zum Impfen bringen
In der Schweiz nimmt die Nachfrage nach Impfterminen gegen das Coronavirus ab. Gesundheitsminister Alain Berset spricht deswegen mit Promis über die Impfung.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund ein Drittel der impfwilligen Schweizerinnen und Schweizer ist vollständig geimpft.
- Die Nachfrage in Impfzentren nimmt derzeit spürbar ab, wie die Kantone mitteilen.
- Um Werbung für den Impfstoff zu machen, setzt der Bund auch Promis ein.
Impftermine waren seit Beginn der Impfkampagne heiss begehrt. Um einen ergattern zu können, musste auch immer eine Prise Glück dabei sein. Doch jetzt, wo ein Drittel der Impfwilligen schon beide benötigten Dosen erhalten haben, ebbt die Nachfrage ab.
Im Kanton Luzern beispielsweise spricht David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport, von einer «deutlichen» Abnahme. Im Januar hätten sich täglich über 2000 Personen angemeldet, so Dürr auf Anfrage. Während der darauffolgenden Monate seien es rund die Hälfte gewesen. Im Juni hingegen hätten sich täglich «bisher durchschnittlich rund 350 Personen für eine Impfung im Impfzentrum Luzern oder Willisau angemeldet».
Impfung gegen Coronavirus: Vor allem Jüngere gefordert
Auch im Inselspital Bern nimmt das Interesse für die Vakzine gegen das Coronavirus ab. Laut Mediensprecher Daniel Saameli haben die Anmeldungen der letzten zwei Tage im Vergleich zu den Vorwochen abgenommen. Eine Zunahme werde nicht erwartet, ergänzt Saameli auf Anfrage.
Dürr hingegen nimmt an, dass vorwiegend jüngere Menschen vielleicht aufgrund des Zertifikats doch noch eine Impfung buchen würden. Vor allem, weil nur mit dem Covid-Zertifikat «liebgewonnene Veranstaltungen» besucht werden können.
Fakt ist: Die Kantone und der Bund treten erneut aufs Gaspedal, um die jüngere Bevölkerungsgruppe von den Impfstoffen zu überzeugen. Im Hinblick auf die gelockerten Massnahmen, aber auch die Delta-Variante, scheint die Durchimpfung noch dringlicher geworden zu sein. Denn die Rechnung ist einfach: Je mehr Immunisierte gegen das Coronavirus, desto weniger gross ist die potenzielle Last auf das Gesundheitswesen.
Alain Berset spricht mit Christa Rigozzi über Zoom
In Zusammenarbeit mit dem BAG lancieren die kantonalen Gesundheitsdirektionen Werbekampagnen. Gesundheitsminister Alain Berset hingegen instrumentalisiert die beliebteste Marketing-Waffe des 21. Jahrhunderts: Influencer.
Auf seinem Instagram postet der Bundesrat Ausschnitte aus einem Video-Gespräch mit Schweizer Promis. Mit dabei ist zum Beispiel Christa Rigozzi, oder auch Gjon's Tears, der am Eurovision 2021 die Schweiz erfolgreich vertreten hat. Die Anwesenden hätten über «dringende Fragen gesprochen», schreibt Berset.