Der Rücktritt von Doris Leuthard

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Nach zwölf Jahren hat Doris Leuthard ihren Rücktritt aus dem Bundesrat gegeben. Nau blickt zurück und in die Zukunft.

Die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard spricht bei der Herbstsession der Eidgenössischen Räte im Ständerat.
Die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard spricht bei der Herbstsession der Eidgenössischen Räte im Ständerat. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 12 Jahren hat Doris Leuthard ihren Rücktritt aus dem Bundesrat bekanntgegeben.
  • Die CVP-Bundesrätin hat fast alle Abstimmungen gewonnen.
  • Am 5. Dezember wird voraussichtlich ihr Nachfolger gewählt.

Vorangekündigt hat Doris Leuthard ihren Rücktritt bereits im Januar. Ein Datum liess sie sich damals nicht entlocken. Für Insider war klar: Nach der No-Billag-Abstimmung tritt die Aargauerin zurück. Daraus wurde nichts.

Noch letzten Sonntag, nachdem die Velo-Vorlage deutlich angenommen wurde, liess Leuthard sich nicht in die Karten blicken. Gekonnt wich sie den Fragen von Nau aus. «Sie werden es sehen», sagte sie lachend.

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Bundesrätin Doris Leuthard nimmt zum idealen Zeitpunkt für einen Rücktritt Stellung. - Nau

Erst Schneider-Ammann

Nachdem Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amman am Dienstag seinen Rücktritt ankündigte, fragte sich die ganze Schweiz: Und wann kündigt Leuthard ihren Rücktritt an? Der Druck stieg. Die Frage wurde überraschend schnell beantwortet. Exklusiv verkündete Nau am Donnerstagvormittag den Rücktritt der Verkehrsministerin.

An der darauffolgenden Pressekonferenz konnte sich die Magistratin die Tränen nicht zurückhalten: «Ich hoffe, Sie waren zufrieden mit meiner Arbeit», sagte sie mit zitternder Stimme. Emotional wird sie erneut, als sie ihrer Familie dankt. «Sie sind zu kurz gekommen in all diesen Jahren».

Fast immer gewonnen

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Doris Leuthard erklärt ihren Rücktritt mit Tränen in den Augen. - Nau

Seit zwölf Jahren sitzt Leuthard im Bundesrat. Und kann auf viele Erfolge zurückblicken. 16 von 18 Volksabstimmungen hat sie gewonnen. Für diese Bilanz gibt es viel Lob. Für CVP-Präsident Gerhard Pfister ist Leuthard eine der «stärksten Bundesräte der letzten Jahrzehnte.»

Wie geht es weiter? Noch bis Ende Jahr bleibt Leuthard im Amt. Voraussichtlich am 5. Dezember wird die vereinigte Bundesversammlung das neue Bundesratsmitglied.

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Leuthard-Nachfolger oder -Nachfolgerin? CPV-Präsident Gerhard Pfister zur nächsten Kandidatur. - Nau

Gestern hat die CVP das Nominationsverfahren eröffnet. Das Rennen ist noch offen, doch mindestens eine Frau soll auf dem Ticket sein. Die Kantonalparteien müssen ihre Kandidatinnen und Kandidaten bis am 25. Oktober nominieren.

Die Walliser CVP-Nationalrätin Viola Amherd hat gute Chancen, aufs CVP-Ticket zu schaffen. Sie ist bereits seit 2005 im Nationalrat und gehört eher zum linken Flügel der Partei. Auch beim Zuger Ständerat Peter Hegglin und seinem Obwaldner Kolleg Erich Ettlin stehen die Chancen gut.

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