Die drei Bundesrats-Kandidaten der FDP im Sprachtest
Das Wichtigste in Kürze
- In Muttenz startete am Dienstagabend die «Roadshow» der FDP-Bundesrats-Kandidaten.
- Keller-Suter, Amsler und Wicki präsentierten ihre Fremdsprach-Kenntnisse.
Muss ein Bundesrat mehrere Fremdsprachen beherrschen? Diese Frage wird derzeit gern und breit diskutiert. Denn bei den Bundesrats-Kandidaten auf die Nachfolge von Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann wird derzeit ganz genau hingehört.
Hingehört und gerne auch etwas geschmunzelt. Besonders die männlichen Kandidaten wie Peter Hegglin (CVP) oder Hans Wicki (FDP) taten sich bisher schwer mit Englisch oder Französisch. Für SP-Ständerat Hans Stöckli ein No-Go. Als Präsident der Parlamentarischen Gruppe Mehrsprachigkeit fordert er: «Wenn man Bundesrat werden will, muss man Deutsch, Französisch und Italienisch können».
Von Aufpolieren bis akzentfrei
Am Dienstagabend präsentierten sich die Bundesrats-Kandidaten der FDP erstmals gemeinsam. Im Rahmen einer «Roadshow» stellten sich Karin Keller-Sutter, Christian Amsler und Hans Wicki den Fragen der Bevölkerung. Doch während die CVP-Kandidaten letzte Woche gleich mehrfach ihre Fremdsprachen-Kenntnisse zeigen mussten, blieben die FDP-Kandidaten verschont.
Sowohl am Podiumsgespräch als auch während der anschliessenden Fragerunde wurde keine Frage auf Französisch oder Italienisch gestellt. Doch gegenüber Nau legten die Kandidaten nach dem Podium ihre Standpunkte dar. Für Favoritin Keller-Sutter sind Fremdsprachen zentral: «Sicher, eine zweite Landessprache ist wichtig». Auf Knopfdruck wiederholt die St. Gallerin die Aussage in akzentfreiem Französisch.
Auch Wicki, der schon durch sein Französisch-Defizit aufgefallen ist, legt Wert auf Mehrsprachigkeit. Viele würden jedoch eins nicht wissen: «Ich habe in den letzten 20 Jahren mein Englisch enorm aufpoliert». Der Nidwaldner glaubt, ein Bundesrat müsse vor allem Englisch beherrschen. Sein «eingeschlafenes» Französisch würde er im Amt sicherlich aufbessern. Amsler hingegen erklärt, er sei als Bildungsdirektor «mitten im Tornado der Fremdsprachen-Diskussion». Als Politiker müsse man die Vielsprachigkeit der Schweiz verkörpern, «sonst ist man nicht glaubwürdig».