Johann Schneider-Ammann spricht über Hornkuhinitiative

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Bundesrat Johann Schneider-Ammann greift zur Begründung seines Neins zu Hornkuh-Initiative auf eigene Erfahrungen zurück.

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Bundesrat Johann Schneider-Ammann erzählt von seinen Erlebnissen mit Hornkühen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Johann Schneider-Ammann steuert eigene Erfahrungen zur Hornkuh-Debatte bei.
  • Als Tierarzt-Sohn hat er selbst Enthornungen erlebt. Der Schmerz sei zu verkraften.
  • Als Wanderer hat er bedrohliche Situationen mit Hornkühen erlebt.

Der Bundesrat empfiehlt ein Nein zur Hornkuh-Initiative. Im Nau-Interview begründet Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann dies nicht nur mir Zahlen und Verfahrensbedenken, sondern mit privaten Erlebnissen. Als Sohn eines Tierarztes und begeisterter Wanderer und Hündeler kenne er sich mit Hornkühen aus.

«Zahnarzt tut auch weh»

Als Kind habe er sogar bei seinem Vater zugeschaut, wie dieser Horn-Ansätze ausbrannte. «Es gab Schmerzen – das gibt es bei Ihnen aber auch, wenn der Zahnarzt Hand anlegt», erinnert sich Schneider-Ammann. Das Tier habe sich aber jeweils schnell erholt.

Damit widerspricht Schneider-Ammann den Initianten, die auf Untersuchungen durch Tierärzte verweisen: Die Schmerzen seien über Monate noch nachzuweisen. Für den Bundesrat überwiegt in der Abwägung aber, dass sich das Tier ohne Hörner auch freier bewegen kann – was nicht zuletzt auch der Fleisch-Qualität zu Gute komme.

Politiker sind keine Kühe, eher umgekehrt

Als Politiker müsste Schneider-Ammann aber auch wissen, dass man ab und zu die Hörner zeigen muss, allein schon als Drohgebärde. «Wollen Sie sagen, dass eine Kuh Politik macht?», entgegnet der Magistrat.

Gerade die Politiker zeigten ja aber, dass man auch ohne Hörner «Hörner zeigen» könne, sinniert Schneider-Ammann. «Der Effekt ist ja trotzdem gegeben. Das ist bei den Tieren wohl nicht viel anders.»

Respekt vor Initiant Capaul und vor Hornkühen

Aus eigenen Begegnungen weiss Schneider-Ammann aber auch, dass Kühe mit Hörnern bedrohlich sein können. Seine drei Hunde hätten einst in den Bündner Bergen eine Herde aufgeschreckt. «Die Kühe mit den Hörnern am Boden und auf Angriff – das ist so eindrücklich, dass man nachher nie mehr dort durchspaziert.»

Eindruck gemacht hat ihm aber auch Hornkuh-Initiant Armin Capaul, mit dem er sich lange unterhalten habe. «Capaul hat ein Feuer entwickelt, das ist zu respektieren, er ist mir auch sympathisch. Aber hat das eine oder andere im Gesamtkontext etwas anders beurteilt als wir.»

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