Doris Leuthard präsentiert Änderungen bei der Stromversorgung

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Das Stromversorgungsgesetz soll revidiert und für die Energiezukunft fit gemacht werden. Bundesrätin Doris Leuthard informiert live.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Stromversorgungsgesetz soll auf Zukunft getrimmt werden.
  • Der Bundesrat will unter anderem den Strommarkt vollständig öffnen.
  • Für «kleine» Kunden soll sich auch sonst einiges ändern.

Mit der vom Volk angenommenen Energiestrategie 2050 wird auch eine Revision des Stromversorgungsgesetzes nötig. Die lange angekündigte Öffnung des Strommarkts auch für kleine Kunden soll nach dem Willen des Bundesrats Bestandteil davon sein. Für Kleine – und Grosse – stehen aber auch andere Änderungen an. Dies sind die wichtigsten Punkte:

Vollständige Strommarktöffnung
Zwar ist der Markt bereits teilliberalisiert und über 80 Prozent des Stroms werden auf dem freien Markt beschafft. Über 99 Prozent der Endverbraucher profitieren davon aber nicht: Kleine Kunden und Betriebe sind in der Grundversorgung gefangen. Sie sollen in den freien Markt wechseln können und so den Wettbewerb ankurbeln helfen.

Schweizer (erneuerbarer) Strom wird Pflicht
Wer dies nicht oder nicht mehr will und in der Grundversorgung bleibt, soll künftig standardmässig ausschliesslich Strom aus der Schweiz erhalten. Dieser muss zu einem Mindestanteil aus erneuerbaren Quellen produziert sein. Lies: Meistens wohl aus Wasserkraft.

Pflichtlager auch für Strom
Analog zum Benzin soll auch genug Strom auf Vorrat vorhanden sein. Zwar habe die Schweiz nach allen erdenklichen Szenarien mindestens bis 2025 immer genug Strom. Mit der «Speicherreserve als Energieversicherung» will der Bundesrat aber für alle Eventualitäten gewappnet sein – extreme Wettersituationen, politische Turbulenzen im Ausland – soll aber immer genug Strom vorrätig sein, beziehungsweise aus Stauseen oder anderen Kraftwerken jederzeit erzeugt werden können.

Anreiz zum schonenden Stromverbrauch
Um die wegen der Dezentralisierung vermehrt strapazierten Verteilnetze optimal zu nutzen, soll der geneigte Kunde zu schonendem Stromverbrauch angehalten werden. Technisch heisst das bei der Abrechnung: Kilowatt vor Kilowattstunden. Praktisch hiesse das wohl: Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler nicht gleichzeitig, sondern nacheinander laufen lassen.

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