Elcom sieht positive Ausgangslage für Schweizer Stromversorgung
Nach dem Winter zieht die Eidgenössische Elektrizitätskommission eine positive Bilanz: Die Winterreserve musste nicht aktiviert werden – Unsicherheiten bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) zieht eine positive Winterbilanz.
- Insbesondere die hohe Kern- und Wasserkraftproduktion im Inland hätten dazu beigetragen.
- Die Winterreserve musste daher nicht aktiviert werden – doch Unsicherheiten bleiben.
Schon bald könnte die Stromrechnung wieder günstiger werden: Die Wasserkraftreserve wird im nächsten Winter zurückgefahren. «Wir können noch nicht abschätzen, wie deutlich die Preisreduktion 2025 sein wird», sagt ElCom-Präsident Werner Luginbühl. «Aber wir gehen davon aus, dass es ganz sicher für 2026 eine Reduktion geben wird.»
Positiver Ausblick, aber: «Ja zum Stromgesetz wäre wichtig»
Wegen gut gefüllter Gaslager in Europa und einer höheren Verfügbarkeit französischer Atomkraftwerke sieht die Eidgenössische Elektrizitätskommission dem Winter positiv entgegen.
Es blieben aber Unsicherheiten im globalen Gasmarkt sowie bei den Importmöglichkeiten. Das Wetter spiele eine Rolle, insbesondere wenn es einen trockenen Sommer und einen trockenen Winter geben sollte. Mittelfristig aber auch die Volksentscheide, so Luginbühl: «Ein Ja zum Stromgesetz wäre wichtig.»
Deswegen gebe die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) keine vollständige Entwarnung bezüglich der Stromversorgungssicherheit der Schweiz.
Winterreserve weiterhin notwendig
Massnahmen wie die Vorhaltung einer Winterreserve seien weiterhin notwendig. Für die mittelfristige Versorgungssicherheit bis 2035 seien Reservekapazitäten von 700 bis 1400 Megawatt angebracht.
Diese würden von Wasserkraftreserve, thermischen Reservekraftwerken und Notstromaggregaten bereitgestellt. Die eiserne Wasserkraftreserve könne für den kommenden Winter allerdings um ein Viertel von 400 auf 300 Gigawatt reduziert werden.
Der Beitrag der Photovoltaik, gerade auch im Spätwinter, wenn Strommangellagen eintreten könnten, sei bereits signifikant, hat die ElCom errechnet. Da mit einem weiteren Ausbau der Solarenergie zu rechnen sei, könne die (teure) Winterreserve bei der Wasserkraft weiter reduziert werden. Auch dadurch würden die Konsumenten weiter entlastet, betont Luginbühl.
Grundsätzlich sei die Ausgangslage für die hiesige Stromversorgung im kommenden Winter aber besser als in den beiden Vorjahren: Im vergangenen Winter war die Versorgungssicherheit aufgrund der milden Temperaturen und der hohen Stromproduktion im In- und Ausland gewährleistet. Die Schweiz war laut der Elcom, wegen der hohen Wasser- und Kernkraftproduktion gar Nettoexporteur.