Flughafen Zürich kritisiert das BAZL

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Kloten,

Enttäuschung beim Flughafen Zürich: Die vom Bund beschlossene Einschränkung der Nachtflüge verunmögliche den Ausbau des Flugbetriebs.

Ein A320 der Edelweiss Air im nächtlichen Anflug auf den Flughafen Zürich.
Ein A320 der Edelweiss Air im nächtlichen Anflug auf den Flughafen Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund friert die nächtlichen Flugbewegungen am Flughafen Zürich ein.
  • Das verhindere den weiteren Ausbau am Abend, klagen die Betreiber.
  • Betroffen wären insbesondere Interkontinental-Flüge.

«Zum Glück wird nicht reduziert», sagt Sonja Zöchling, Kommunikations-Chefin der Flughafen Zürich AG. Aber es wird plafoniert: Der Bund ergreift Massnahmen gegen den nächtlichen Fluglärm und friert die Anzahl Starts und Landungen am Abend ein.

Nur vorerst keine Folgen

Der Entscheid hat im Moment keine Folgen auf den Betrieb. Gerade weil aber alles so bleibt wie es ist, gebe es mittelfristig Konsequenzen. «Schade ist halt, dass mit der Plafonierung keine Weiterentwicklung des Hubs Zürich möglich ist», sagt Zöchling.

Zwar kann der Flughafen Zürich wie geplant die neuen Schnellabrollwege der Piste 28 in Betrieb nehmen. Aber nur zur Verbesserung der Pünktlichkeit, nicht um nach 21 Uhr die Kapazität zu erhöhen.

«Bund verhindert Entwicklung»

«Der Bund verhindert eine weitere Entwicklung in der Abendwelle», erklärt Zöchling. Diese ist wichtig im interkontinentalen Verkehr, zum Beispiel für die Swiss-Flüge nach São Paulo, Bangkok oder Johannesburg.

Dabei habe der Flughafenbetreiber verschiedene Massnahmen zur Lärmreduzierung aufgezeigt, sagt Zöchling. «Diese können wir aber nicht sofort umsetzen» – denn mit Gesuchen, Anfechtungen und so weiter dauere es drei bis acht Jahre. Immerhin sei im Rahmen des Objektblatts zweite Etappe, dem «SIL 2», eine moderate Entwicklung geplant. Von 66 auf 70 Flüge, aber: tagsüber.

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