Fünf Organisationen fordern Low-Covid-Strategie
Angesichts der hohen Fallzahlen in der Schweiz fordern zivilgesellschaftliche Organisationen einen schärferen Kurs bei den Corona-Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf Organisationen fordern vom Bundesrat strengere Corona-Massnahmen.
- Sie argumentieren mit den Langzeitfolgen, die Corona für Wirtschaft und Gesellschaft habe.
- Sie fordern unter anderem ein Präsenzunterrichtsverbot an Fachhochschulen und Unis.
Aus Anlass der Bundesratssitzung haben am Mittwoch fünf zivilgesellschaftliche Organisationen einen schärferen Kurs bei der Bekämpfung der Coronapandemie gefordert. Es gelte, die Inzidenz deutlich zu senken, schrieben sie.
Sie begründen ihre Haltung insbesondere mit den Schäden, die die durch Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen für Wirtschaft und Gesellschaft entstünden.
Auch kurzfristig verursache die aktuell hohe Inzidenz von über 4000 Fällen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner Kosten, etwa durch Arbeitsausfälle.
Verbot von Präsenzunterricht und verschärfte Maskenpflicht
Die fünf Organisationen befürworten daher unter anderem ein Verbot des Präsenzunterrichts an Universitäten und Fachhochschulen. Ausserdem fordern sie eine Verschärfung der Maskenpflicht an Grossveranstaltungen und bei Menschenansammlungen im Freien, etwa an Bushaltestellen. Zudem verlangen sie schweizweite Regeln zum Schutz vor dem Virus an Schulen.
Hingegen lehnen sie es ab, dass Quarantäne und Isolation künftig nicht mehr von den Behörden angeordnet werden. Dadurch würden Betroffene unter Druck geraten, zu früh wieder zur Arbeit zurückzukehren, hiess es im Communiqué.
Unterzeichnet wurde die Medienmitteilung vom zivilgesellschaftlichen Komitee um den Kommunikationsexperten Peter Metzinger, das im Herbst 2021 für das Covid-19-Gesetz warb. Auch die Organisationen «Protect the Kids», «Bildung aber sicher», «Sichere Schule» und «Kinder schützen jetzt» sind dabei.
Die Vernehmlassung zu den Vorschlägen des Bundesrats hinsichtlich der Coronapolitik endete bereits am Montag. Kantone, Parteien und Verbände wandten sich dabei mit grosser Mehrheit gegen Verschärfungen der Massnahmen.