Gerhard Pfister solls nach Erich Ettlins Absage richten
Nach der Absage einiger gewichtiger Kandidaten wollen die CVPler nun offenbar doch ihren Chef Gerhard Pfister ins Rennen für die Leuthard-Nachfolge schicken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die CVP sucht die geeignete Person für die Nachfolge von Doris Leuthard.
- Einige gewichtige Namen sind bereits abgesprungen.
- Parteiintern hofft man wohl, dass Parteichef Gerhard Pfister doch noch antritt.
Eigentlich wollte CVP-Chef Gerhard Pfister gar nicht als Bundesrats-Kandidat antreten, wie er schon im Mai verkündete. Doch offenbar soll er nun doch in die Bresche springen. Grund: Einige gewichtige Namen haben bereits abgesagt und parteiintern ist man anscheinend von den restlichen möglichen Kandidatinnen und Kandidaten für den CVP-Bundesratssitz von Doris Leuthard nicht überzeugt.
Heute hat sich auch der Obwaldner Ständerat Erich Ettlin aus dem Rennen genommen. Offenbar möchte er weiterhin seinen Beruf ausüben. «Ich bin nach wie vor sehr motiviert, den Kanton Obwalden auch in Zukunft im Ständerat vertreten zu dürfen und daneben meinem gelernten Beruf nachzugehen», schreibt der 56-Jährige in einem Communiqué.
Gestern hat sich bereits mit dem Appenzeller Daniel Fässler ein weiterer CVPler aus dem Rennen genommen.Der Rest? Nach jetzigem Stand ist nur der Zuger Ständerat Peter Hegglin offiziell von der CVP nominiert. Doch seine Parteikollegen sind sich nicht sicher, ob er das nötige Format für das Amt mitbringt. Seine offensive Kandidaturs-Lancierung und sein bereits erhobener Anspruch auf das Finanzdepartement lassen die CVPler daran zweifeln. Deswegen steht die Partei wohl nicht geschlossen hinter ihm.
Amherd, Schneider-Schneiter oder Bischof?
Ähnlich ist die Situation bei der Walliserin Viola Amherd: Für die meisten – nicht nur für die CVPler – ist sie zu links. Weil die Vizefraktionschefin zurzeit wegen eines Nierensteins im Spital liegt, wird sie wohl erst nächste Woche bekannt geben, ob sie ins Rennen geht. Ansonsten werden noch der Basler Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter und dem Solothurner Ständerat Primin Bischof Chancen ausgerechnet. Doch in den anderen bürgerlichen Parteien ist man von den beiden ebenfalls nicht angetan. Zudem ist noch nicht bekannt, ob sie auch wirklich antreten werden.
Pfister als Wunschkandidat
Deswegen wünschen sich viele CVP-Chef Pfister als Nachfolger von Doris Leuthard. «Stand jetzt haben wir nur einen angeschlagenen Kandidaten. Dabei hätten wir ja einen fähigen Mann – Gerhard Pfister», sagt ein Fraktionsmitglied bezeichnend dem «Blick». Deswegen arbeiten die CVPler gerade am Geheimplan Pfister.
Doch selbst wenn der 56-Jährige noch ins Rennen steigt, ist es nicht sicher, dass er tatsächlich auch gewählt wird. Denn die FDP-Frauen dürften ihre Stimme bei einer Amherd-Kandidatur der Walliserin geben. Aber: Sollten die FDP-Männer sowie die SVP für Pfister stimmen, würde er nur noch einen Viertel der 40 CVP-Stimmen benötigen. Zunächst muss er sich jedoch entscheiden, ob er überhaupt kandidieren will.