Girod tritt ab, Schneider rückt ins Parlament nach
Bastien Girod tritt nach 17 Jahren aus dem Nationalrat zurück. Die eben erst abgewählte Meret Schneider beerbt ihn.
Das Wichtigste in Kürze
- Der grüne Nationalrat Bastien Girod tritt zurück.
- Es sei Zeit für einen Rollenwechsel, begründet er den Abschied nach 17 Jahren.
- Für ihn wird Meret Schneider wieder ins Parlament rücken.
Weniger als ein Jahr nach den nationalen Wahlen kommt es zu einem Wechsel: Der Grüne Bastien Girod tritt zurück, die abgewählte Meret Schneider rückt für ihn in den Nationalrat nach. Darüber berichtet der «Tagesanzeiger».
Girod begründet seinen Rücktritt damit, dass es jetzt Zeit für einen Rollenwechsel sei. Nach 17 Jahren im Parlament wolle er nun Umsetzer werden. Er arbeitet im Beratungsunternehmen Deloitte und unterstützt dort Firmen in Sachen Nachhaltigkeit und Klima.
Als weiteren Grund, weshalb er die Legislatur nicht beenden wird, nennt er die vielen wichtigen Projekte, die er abschliessen konnte. Jüngst seien dies das Netto-null-Ziel bis 2050 und die Kreislaufwirtschaft gewesen.
Wenn man so jung wie er in den Nationalrat komme, laufe man Gefahr, den Weg aus dem Ratssaal nicht mehr zu finden. «Ich habe jetzt die Chance, den Fokus noch einmal neu zu setzen», so Girod. Seine Motivation, sich für Nachhaltigkeit und ökologische Ziele einzusetzen, sei ungebrochen.
Bastien Girod: Braucht keine neuen AKW
Nach dem Misserfolg seiner Partei bei den eidgenössischen Wahlen vom Oktober 2023 sieht Girod die Grünen noch lange nicht auf dem Abstieg. Angesichts der Bemühungen im Parlament gegen den Umweltschutz werde das Pendel zurückschwingen.
Den bundesrätlichen Plan zur Aufhebung des Bauverbots für Atomkraftwerke sieht Girod gelassen. Nach aktuellem Stand würde ein neues AKW nicht früher als in 20 Jahren gebaut sein. In dieser Zeit müsste aber die Energiewende bereits Realität sein.
Den Zubau der erneuerbaren Energien und die Kreislaufwirtschaft – nach eigener Aussage Girods grosse Erfolge – sieht der abtretende Nationalrat durch die bundesrätlichen Pläne nicht gefährdet. Seine Interpretation der aktuellen Faktenlage sei, dass es keine AKW brauche.
Meret Schneider: «Es gibt noch viel zu tun»
Mit Meret Schneider wird Girod von einer national bekannten Grünen beerbt. Die Zürcherin sass von 2019 bis 2023 im Nationalrat und fiel vor allem durch ihr Engagement für das Tierwohl auf. Auf X schreibt sie, sie freue sich von Herzen, die politische Arbeit im Nationalrat wieder aufnehmen zu dürfen. «Es gibt noch viel zu tun!»
Sie dankt Bastien Girod für seine «grossartige Arbeit». Die Fussstapfen seien zwar zu gross für sie, doch sie werde sich ins Zeug legen.