Glarner Ständerat Mathias Zopfi (Grüne) will nicht Bundesrat werden
Diese Woche können die Grünen allfällige Bundesratskandidaturen anmelden. Mit dem Glarner Ständerat Mathias Zopfi hat ein weiterer Hoffnungsträger nun abgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Glarner Ständerat Mathias Zopfi wurde als möglicher Bundesratskandidat gehandelt.
- Nun hat der Grüne abgesagt: Mit Gerhard Andrey habe die Partei schon einen Kandidaten.
- Dieser werde aber wohl nicht gewählt, gibt Zopfi zu.
«Nein, ich trete nicht an», sagt Mathias Zopfi im «Tagesanzeiger». Der Glarner Ständerat und Mitglied der Grünen wurde als möglicher Kandidat für den Bundesrat gehandelt. Er gilt als gemässigt, sachlich und beliebt.
Doch mit dem Freiburger Gerhard Andrey verfüge die Partei über einen hervorragenden Kandidaten, so Zopfi. «Er ist glaubwürdig als Unternehmer und steht wie ich für eine pragmatisch-grüne Politik. Ich bin stolz, dass wir jemanden wie ihn in unserer Partei haben.» Damit könnten sich die Grünen zur Mitte öffnen und mit einem erfolgreichen Unternehmer profilieren.
Andrey werde wohl nicht gewählt, gesteht der Glarner: «Das ist mir bewusst, das ist wohl auch ihm bewusst.» Die Grünen könnten mit ihm jedoch ein Zeichen setzen, es sei «alles andere als eine Alibikandidatur». Die Partei sage dem Parlament, sie sei bereit, Verantwortung zu übernehmen.
«Es ist klar: Der Weg zu einem Bundesratssitz für die Grünen führt über genug Stimmen aus der Mitte», so Mathias Zopfi. Eine dogmatische Kandidatur würde also nichts bringen.
Mathias Zopfi und Grüne wollen neue Zauberformel
Der Ständerat erklärt auch, wieso seine Partei den Bundesratssitz der SP in Ruhe lässt: Die Sozialdemokraten seien auch nach den letzten Wahlen klar die zweitgrösste Partei geblieben. Das Ziel sei deswegen, eine neue Zauberformel zu entwickeln, die «nicht volatil, sondern stabil» sei.
Er verstehe, dass die Abwahl amtierender Bundesratsmitglieder ein Tabu sei. Aber die jetzige Zauberformel sei tot. «Wenn morgen Ignazio Cassis oder Karin Keller-Sutter zurücktritt, glaubt doch niemand ernsthaft daran, dass die FDP ihren Sitz kampflos verteidigen kann!», sagt Zopfi.
Der am rechten Rand der Grünen politisierende Ständerat plädiert zudem für eine Zusammenarbeit mit den Bürgerlichen und der GLP: Diese hatte sich mit Ex-Präsident Martin Bäumle von den Grünen abgespalten. Mathias Zopfi bedaure diese Trennung: «Ich fände es gut, wenn wir diesen Fehler rückgängig machen würden. Aber das ist ganz isoliert meine Meinung.»
Wie geht es weiter mit den grünen Ambitionen? «Ich würde wetten, dass wir in zwölf Jahren eine grüne Bundesrätin oder einen grünen Bundesrat haben. Die Frage ist einfach, wie lange die Person dann schon im Amt ist», antwortet Zopfi.