Grüne wollen Wassermanagement zentralisieren

Mit der Klimaerwärmung wird Wasser ein knappes Gut. Deshalb wollen die Grünen die Verwaltung des «blauen Golds» in der Schweiz umkrempeln.

Wasser Bundesrat Grüne
Bundesrat Guy Parmelin trinkt ein Glas Wasser auf der Bundesratsreise 2023. Die Grünen wolle dem Bund mehr Kompetenzen beim Wassermanagement zuschreiben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasser dürfte in den kommenden Jahren knapp werden.
  • Als «Wasserschloss Europas» soll die Schweiz ihren Wasserverbrauch ändern, so die Grünen.
  • So soll etwa der Bund mehr Kompetenzen erhalten.

Der Juli bringt dieses wieder Temperaturrekorde mit sich. Global wurden die heissesten Tag seit Messbeginn verzeichnet. Ausserdem herrscht in Europa eine historische Dürre.

See Dürre Schweiz
Der Klöntaler-Stausee mit tiefem Wasserpegel im April 2023. - Keystone

Als «Wasserschloss Europas» muss sich die Schweiz mit der kostbarsten natürlichen Ressource besser auseinandersetzen, finden die Grünen. Deshalb haben sie am Donnerstag verschiedene Massnahmen gegen Wasserknappheit und Hitzewellen vorgeschlagen.

Fürchten Sie sich vor einem Wassermangel in der Schweiz?

So etwa brauche es eine neue Bundeskompetenz für die Planung der Wasserversorgung und die Prävention von Wasserknappheit. Bisher war dies Sache der Kantone, was aber nicht im Angesicht der Krise unzureichend sei: Das Schweizer Wasserressourcenmanagement sei zu stark fragmentiert.

Umdenken für Wasserreserven

Sowieso müsse der Bund mehr proaktiv sein, um weniger im Nachhinein reagieren zu müssen; etwa, wenn mit Helikoptern Wasser auf die Alp gebracht werden müsse, so Nationalrat Christophe Clivaz (VS).

Interessenskonflikt Wasser Klimawandel Beschneiung
Nationalrat Christophe Clivaz (Grüne/VS) sieht einen möglichen Interessenkonflikt um die Wasserreserven voraus: Beschneiungsanlagen kommen immer intensiver und später zum Einsatz. - Keystone

Auch die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen für eine sichere Wasserversorgung müsse verbessert werden. Deshalb haben die Grünen in den Kantonen Neuenburg, Waadt, Freiburg und Bern Vorstösse eingereicht: Ziel wäre ein integriertes Wassermanagement im gemeinsamen Einzugsgebiet von Murtensee, Neuenburgersee und Bielersee.

Grüne: Abwasser statt Trinkwasser

Ansetzen will die Partei auch bei der Trinkwasserversorgung. Von den rund 140 Litern Trinkwasser, die eine Person täglich verbrauche, werde nur ein Liter tatsächlich getrunken. Um keine Ressourcen unnötig zu verschwenden, fordern die Grünen eine Gesetzesänderung: Wo keine Trinkwasserqualität nötig ist, sollten deshalb Alternativen wie Regenwasser oder aufbereitetes Abwasser eingesetzt werden.

Regenwasser Bund Grüne Wasser
Der Bund soll das Gesetz über den Wasserschutz ändern, verlangen die Grünen. Regenwasser soll vermehrt für Bewässerung oder Toilettenspülung zum Einsatz kommen, um hochwertiges Trinkwasser zu sparen. - keystone

Im Kampf gegen Hitzewellen appellieren die Grünen insbesondere an die Kantone und Gemeinden. Diese sollen Massnahmen für die Entsiegelung und Begrünung von Flächen treffen. Wasser- und Grünflächen leisteten zudem einen wichtigen Beitrag für ein angenehmes Stadtklima.

Kommentare

User #3580 (nicht angemeldet)

Weshalb sollte der Bund das finanzieren? Du hast die Aufgabe des Bundes nicht so ganz verstanden. Kauf dir eine Regentonne.

User #2355 (nicht angemeldet)

Bitteschön, ich würde gerne und sofort mit Regenwasser meinen Garten bewässern, aber dann schaut, dass der Bund dies such flächendeckend finanziert, genug Geld für ins Ausland haben wir ja.

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