Grünliberale wollen das Klima retten – auf SBB-Dächern

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Für die Umsetzung der Energiewende sind mehr Solarpanels nötig. GLP-Nationalrat Jörg Mäder will die SBB-Perrondächer dafür nutzen.

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Solarpanels werden auf dem Stade de Genève aufgebaut. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund soll den Ausbau der Solarenergie pushen, findet GLP-Nationalrat Jörg Mäder.
  • Die SBB solle deshalb ihre Perrondächer mit Solarpanels zupflastern.

Morgen Freitag geht das AKW Mühleberg vom Netz. Jörg Mäder will bezüglich Energiewende nun vorwärts machen. Der frisch gewählte GLP-Nationalrat macht Druck bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050: Er fordert vom Bundesrat: Perrondächer an Bahnhöfen sollen mit Solarzellen bestückt werden.

«Damit die Energiewende klappt, braucht es nicht nur Konzepte, sondern man muss auch umsetzen», so der Zürcher zu Nau.ch. Es sei zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 unabdingbar, die Gesamtfläche an Solaranlagen in der Schweiz zu vergrössern.

Jörg Mäder
Jörg Mäder wurde für die GLP im Kanton Zürich in den Nationalrat gewählt. - Keystone

«Um dies möglichst effizient zu bewerkstelligen, sollten einfach verfügbare Flächen zuerst genutzt werden.» Dazu gehören insbesondere die Flächen der Perronüberdachungen der SBB. Momentan dienen sie einzig dem Witterungsschutz und sind meist mit Kies bedeckt. Auch andere Bahnbetreiber verfügen über viele solcher Perrondächer.

SBB soll Dächer mit Solarpanels vollpacken

Mäder ist überzeugt: «Die Dächer sind gut zugänglich und Stromleitungen sind vorhanden – meiner Meinung nach ein idealer Standort für Solarzellen.» Auch optisch gäbe es keine Bedenken, da die Perrondächer in der Regel für Passanten nicht einsehbar sind.

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Das Ausbaupotenzial für Solarpanels ist gross. - Pixabay

Jörg Mäder schlägt dem Bundesrat daher vor, die SBB damit zu beauftragen, innert den nächsten fünf Jahren 90 Prozent ihrer Perrondächer mit Solaranlagen auszustatten. Doch damit nicht genug: Die SBB könnte auch Dächer von Industrie- und Gewerbebauten zur Verfügung stellen.

Schweiz nutzt erst fünf Prozent der Flächen

Bei Bundesrätin und Umweltministerin Simonetta Sommaruga dürfte Mäder mit seinem Vorschlag offene Türen einrennen. Sie sieht das Potenzial für Solarenergie bisher vor allem an die zahlreichen Scheunendächer der Schweizer Bauern.

Mit Solarenergie könne die Schweiz mehr als doppelt so viel Energie produzieren wie die vier Atomkraftwerke zusammen, rechnet sie. Auch SP-Fraktionschef und Solar-Lobbyist Roger Nordmann warb für die Vorteile der Sonnenenergie.

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Zwei gewichtige Solarenergie-Befürworter: Bundesrätin Simonetta Sommaruga und SP-Nationalrat Roger Nordmann. - Keystone

So zeichnete der Romand die Vision, wonach die Schweiz 50 Gigawatt Solarstrom erzeugen könne. Das wäre nicht nur fünfmal so viel wie die Energiestrategie 2050 vorsieht – sondern auch das 25-Fache der heutigen durch Sonnenenergie hergestellten Energie.

Das Wetterinstitut Meteotest schätzte, dass in der Schweiz insgesamt 251 Quadratkilometer Fläche potenziell für Sonnenenergie genutzt werden könnte. Aktuell werden etwa 13 Quadratkilometer genutzt.

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