An einer Sitzung der Rechtskommission kam es am letzten Donnerstag zu einer verbalen Auseinandersetzung: SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt wird regelrecht fertiggemacht. Daraufhin verlässt dieser mit Tränen in den Augen den Saal.
SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt ist Schöpfer der Selbstbestimmungsinitiative.
SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt ist Schöpfer der Selbstbestimmungsinitiative. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Sitzung der Rechtskommission des Nationalrats kam es letzten Donnerstag zu einem Eklat.
  • Hans-Ueli Vogt wird verbal heftig angegriffen.
  • Daraufhin verlässt der SVPler mit Tränen in den Augen den Saal.
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Dass in politischen Debatten kein Blatt vor den Mund genommen wird, ist allgemein bekannt. Letzten Donnerstag kam es bei einer Rechtskommissionssitzung des Nationalrats aber zu einem emotionalen Vorfall, berichtet der «Blick».

Als Kommissionssprecher nicht geeignet

Zentrum der Diskussion war die Reform des Aktienrechts. Als die Kommission darüber beriet, wer das Geschäft als Sprecher im Nationalrat vertreten sollte, flogen die Fetzen. SVP-Mann Hans-Ueli Vogt (48, ZH) wird knapp gewählt. Da setzen die SP-Vertreter Corrado Pardini (52, BE) und Susanne Leutenegger Oberholzer (70, BL) gemäss der Zeitung zur Schimpftirade an. Mit ausfallender Wortwahl hätten sie Vogt vorgeworfen, nicht standhaft genug für das Amt als Kommissionssprecher zu sein und nur SVP-Propaganda zu machen.

Susanne Leutenegger Oberholzer (l.) und Corrado Pardini fuhren gegen SVP-Vogt ein schweres Geschütz auf.
Susanne Leutenegger Oberholzer (l.) und Corrado Pardini fuhren gegen SVP-Vogt ein schweres Geschütz auf. - Keystone

Kritik von Links und Rechts

Auch Parteikollegin Natalie Rickli (41, ZH) soll Vogt kritisiert haben, da er als Sprecher ein Geschäft gegen die Meinung der SVP vertreten müsse (Vogt befürwortet das Gesetz als Ganzes). Zu viel für den Rechtswissenschaftler: Er verlässt das Sitzungszimmer mit Tränen in den Augen. Und kehrt nicht mehr zurück.

«Ich dachte, ich sitze im falschen Film»

«Einen derart beleidigenden, herablassenden und entwürdigenden Angriff auf eine Person habe ich in meiner bald siebenjährigen Kommissionsarbeit im Bundeshaus noch nie erlebt», sagte Bernhard Guhl (45, AG) zum «Blick». «Ich dachte, ich sitze im falschen Film.»

Nachdem Vogt das Zimmer verlässt, herrscht bedrückte Stimmung im Raum. Kommissionspräsident Pirmin Schwander (56, SVP) ernennt kurzerhand Christa Markwalder (42, FDP) zur Sprecherin, ohne Abstimmung. Ob die ganze Geschichte ein Nachspiel hat, ist bis jetzt unklar.

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