Hans Wicki glaubt an seine Chance gegen Karin Keller-Sutter
Die Kronfavoritin tritt gegen den Manager an: Die FDP nominiert neben Karin Keller-Sutter auch Ständerat Hans Wicki für den Bundesrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP-Nominiert Karin Keller-Sutter und Hans Wicki für die Bundesratswahl.
- Wicki gilt als Aussenseiter, will aber mit seiner Führungserfahrung punkten.
- Karin Keller-Sutter gibt sich betont entspannt: «Endlich geht es los!»
Nein, man hab nicht einfach pro forma noch einen Kandidaten neben die fast schon gesetzte zukünftige Bundesrätin Keller-Sutter gestellt, betont FDP-Fraktionspräsident Beat Walti. Man habe Gründe: Für das Zweier- statt einem Dreierticket mit dem unterlegenen Christian Amsler sowie für die Nomination von Hans Wicki, der doch auch einen Leistungsausweis habe.
Privatwirtschaft hat Spuren hinterlassen
Wicki selbst glaubt denn auch, er könne durchaus bei den anderen Parteien in deren Hearings punkten. Auch wenn die Gegnerin die fast perfekte Kandidatin ist: Er findet Aspekte, in denen er ihr überlegen ist. «Die Führungserfahrung in der Privatwirtschaft, das habe ich besser machen können in der Vergangenheit.»
Als Chef von 600 Mitarbeitern mit verschiedenen Kulturen, bei einem internationalen Konzern auf verschiedenen Kontinenten: «Das hat Spuren hinterlassen», betont Wicki. Spuren, die er offenbar in den Hearings zur Geltung bringen will.
Keller-Sutter tritt «nicht nur als Frau» an
Karin Keller-Sutter ist jetzt die Gejagte und sieht sich mit einer ungewohnten Ausgangslage konfrontiert. Alle haben von der FDP eine Frauenkandidatur gefordert. Doch jetzt könnte das Frau-Sein sogar zum Nachteil werden. Weil die CVP ein reines Frauenticket präsentiert und zudem am 5. Dezember vor der FDP drankommt, ist der Frauenbonus bis dann bereits verpufft.
«Ich trete nicht nur als Frau an», betont deshalb Keller-Sutter im Interview. Sie streicht heraus, dass sie Führungserfahrung in einem grossen Kanton habe und aus der Privatwirtschaft und über Parteigrenzen hinaus Kompromisse schmieden könne. Und sie gibt sich betont locker: «Ich freu mich eigentlich auf das, was jetzt kommt. Endlich geht es los!»