Karin Keller-Sutter und Co. am FDP Dreikampf
Sie sind alle drei FDP-ler. Sie wollen alle die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann antreten. Doch welcher Bundesrats-Kandidat verkauft sich am besten?
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP begann am Dienstagabend ihre «Roadshow» der Bundesrats-Kandidaten.
- Karin Keller-Sutter, Christian Amsler und Hans Wicki präsentierten sich der Bevölkerung.
- Nau stellt die Kandidaten in kurzen Video-Portraits vor.
Die FDP hat gestern ihre «Roadshow» gestartet. Ähnlich wie es die CVP-Kandidaten machen, trommelt auch die FDP ihre Bundesrats-Kandidaten zusammen. «Lernen Sie unsere Bundesrats-Kandidaten kennen», so die Motivation der drei Veranstaltungen. An drei Abenden präsentieren sich Karin Keller-Sutter, Christian Amsler und Hans Wicki.
Am Dienstagabend begann nun diese «Roadshow» in Muttenz BL. Unter der Leitung von Nationalrätin Daniela Schneeberger erhielten die drei möglichen Nachfolger von Johann Schneider-Ammann ausführlich Gelegenheit, ihre Standpunkte zu definieren.
Von Olympioniken bis zur «super Schweiz»
Am Podiumsgespräch holten die Kandidaten jeweils weit aus, um ihre Motivation hinter der Kandidatur zu erklären. «Das Land Schweiz ist super», stellte ein überaus motivierter Schaffhauser Regierungsrat Amsler klar. Es sei schon immer ein «Bubentraum» gewesen, Bundesrat zu werden. Für den womöglich ersten Nidwaldner Bundesrat Wicki ist ein Bundesrat «wie ein Olympionike». Ob man zur richtigen Zeit die richtige Leistung abrufen kann, «weiss man erst wirklich am Ende des Rennens».
Nicht nur Wicki will sich eine Medaille holen. Keller-Sutter machte einmal mehr ihre Favoritenrolle deutlich. «Viele Kollegen, parteiübergreifend von SVP bis SP, kamen auf mich zu und meinten: Komm Karin, mach das». Das habe sie nach Schneider-Ammanns Rücktritt enorm motiviert. Als Favoritin möchte sie sich selber nicht bezeichnen; «das sagen die Medien».
Alle drei wollen mehr reden
Bei der Nachfrage, welche Themen die Kandidaten im Bundesrat angehen würden, gingen alle in eine ähnliche Richtung. Karin Keller-Sutter sprach sogleich den Wohlstand an, welcher in der Schweiz «zum Problem werden kann». Sie befürchtet, die Wettbewerbsfähigkeit könnte leiden. Verschiedene Branchen und Gesellschaftsschichten sollten mehr miteinander reden.
In Bern politisiere man oft an der Gesellschaft vorbei. Deshalb sehe sich Keller-Sutter «in der Rolle als Vermittlerin». Ihr Slogan ganz klar: «Wir müssen miteinander reden». Auch Wicki stimmte dem Anliegen seiner St. Galler Kollegin zu. Wirtschaft und Politik müssten mehr miteinander agieren: «Früher sassen grosse Unternehmer im National- und Ständerat. Heute sind sie Manager in Amerika.» Man müsse mehr Kompromisse finden.
Amsler machte seine Heimat klar: «Ich komme aus einem Grenzkanton, wir leben täglich an der Grenze». Daher wisse er nur zu gut, dass Zusammenarbeit das A und O sei. «Wir dürfen nicht meinen, dass wir hier in der Schweiz alleine sind», womit Amsler nochmals die klare Nein-Parole der FDP zur Selbstbestimmungs-Initiative andeutete.