Harte Kritik an Instagram-Beamten des Bundesrats
Der Bundesrat kreiert zehn neue Vollzeitstellen für seinen Auftritt in den sozialen Medien und erntet ob der Grösse des neuen Teams Kritik von der FDP.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehn neue Beamte sollen die sozialen Medien des Bundesrats betreuen.
- Vorerst ist ein neuer Instagram-Kanal geplant.
- Dass es dafür ein so grosses Team brauche, versteht niemand.
Über 90 Prozent der Schweizer nutzen soziale Medien, meistens um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Die Plattformen gewinnen allerdings auch an Einfluss bei der Meinungsbildung – insbesondere bei jüngeren Menschen. Laut einer Umfrage war für Jugendliche bis 29 Jahren Instagram etwa gleich wichtig wie klassische Medien als Informations- und Kommunikationskanal.
Um diese Altersgruppe besser zu erreichen, will der Bundesrat seinen Auftritt in den sozialen Medien ausbauen. Dazu rüstet er mächtig auf: Gleich zehn neue Vollzeitstellen hat er dazu geschaffen, wie er bereits vor einem Jahr mitteilte. Im Oktober soll nun der neue Instagram-Kanal online gehen.
Christian Wasserfallen will keinen «Belustigungskanal» vom Bundesrat
FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen begrüsst die Bemühungen der Regierung für eine bessere Kommunikation: «Ich würde mir erhoffen, dass die verzettelten Social Media-Aktivitäten aller Departemente und Bundesämter wenn schon etwas zentraler zusammengefasst werden. Die Bevölkerung will ja eine Aussage und Meinung der Landesregierung sehen und nicht sieben.»
Die Posts sollen sich aber auf wesentliche Themen konzentrieren, die von herausragender Bedeutung sind. Nur so könnten die Leute erkennen, was wirklich relevant sei, so Wasserfallen weiter: «Ein allgemeiner Belustigungskanal, wo noch gepostet wird, was Bundesräte zum ‹Zmittag› gegessen haben, ist nicht hilfreich.»
«Es braucht wohl kaum zehn Stellen für sieben Bundesräte»
Der Berner staunt jedoch über die Grösse des neuen Teams: «Zehn Stellen für Social Media für den Bundesrat sind viel zu viele. Ein Gremium aus sieben Personen braucht zehn Social Media Akteure? Wohl kaum!»
Auch Parteikollege Marcel Dobler übt Kritik an der Grösse des neuen Insta-Teams. Als Steuerzahler sei schwer zu verstehen, wieso dazu zehn neue Stellen geschaffen wurden.