Hearings der Bundesratskandidaten bei SVP, GLP und Grünen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundesratskandidaten von FDP und CVP treten zu Hearings an.
- SVP, Grüne und Grünliberale eröffnen die Runde.
- Karin Keller-Sutter und Viola Amherd gelten als Favoritinnen, Heidi Z'graggen als Joker.
17:30 Grünliberale nicht so liberal wie die Liberalen. Die GLP hat nach Anhörung der vier Kandidaten schon einmal Bilanz gezogen, aber noch keine Vorentscheidungen getroffen. Die Beigeisterung bei den FDP-Kandidaten halte sich indes in Grenzen, insbesondere wegen Fragen rund um die Europa-Politik.
17:00 Nette Leute überall, vor allem bei den Frauen. Die CVP-Kandidatinnen finden es überall nett und Karin Keller-Sutter überall spannend. Hans Wicki versucht sich wohl in der gleichen Tonlage, aber kommt etwas chauvinistisch rüber. Sein nächster Termin ist beim Frauendachverband alliance f. «Wer ist schon nicht gerne bei Frauen? Ich bin gerne bei Frauen.»
16:30 Die SVP-Freundin bei den Grünen: Heidi Z'graggen gilt wegen ihres Partners, einem ehemaligen SVP-Kantonsrat, als SVP-kompatibel. Bei den Grünen und bei den Grünliberalen habe es ihr aber auch gefallen: «Sehr nette Leute, die mich kennen lernen wollten.» Ob und bei wem sie mehr punkten konnte, werde man sehen. Immerhin setzt sich die Urnerin ja auch für Natur- und Landschaftsschutz ein.
16:00 Altmeister Christoph Blocher tut geheimnisvoll: Der SVP-Doyen ist nach wie vor Mitglied der SVP-Fraktion, taucht aber mitten während dem Hearing von Viola Amherd vor der Türe von Sitzungszimmer 301 auf. «Wie? Ich war auf der Toilette!», verkündet er vielsagend. Dass er sich jetzt kein Bild machen kann von der CVP-Favoritin, sei ihm egal: «Ich bin wegen anderen Geschäften hier.» Welche das sind, will er aber nicht verraten.
15:30 Amherd bereits ausser Atem. Die Walliserin musste infolge kaputten Lifts die Treppe nehmen (nur zwei Stockwerke, aber mit gefühlten 6m Deckenhöhe). Trotzdem gibt sie noch kurz Auskunft zum Treffen mit den Grünliberalen: Dieses scheint glatt verlaufen zu sein.
15:00 Die erste Runde läuft, die Kandidatinnen und der Kandidat geben sich konzentriert und freundlich, aber schweigsam. Karin Keller-Sutter ist gleich mit dem grössten Brocken gestartet: Der SVP-Fraktion. Viola Amherd von der CVP durfte dagegen bei den Grünliberalen beginnen, wo sie bestens bekannt ist: Mit ihnen bildete die CVP auch schon eine gemeinsame Fraktion.
DIe Bundeshausfraktionen empfangen die von CVP und FDP nominierten Kandidaten für den Bundesrat zu Hearings. Den Auftakt machen SVP, Grüne und Grünliberale. Sie löchern nacheinander Karin Keller-Sutter, Hans Wicki, Viola Amherd und Heidi Z'graggen mit Fragen. Die Themen werden dabei parteipolitisch gefärbt sein, die Antworten sollten nicht ausschliesslich auf Deutsch, sondern auch in anderen Landessprachen oder Englisch erfolgen können.
Bei der FDP werden Hans Wicki wenig Chancen eingeräumt, auch wenn es immer lautere Stimmen gibt, die mit Karin Keller-Sutter unzufrieden sind. Bei der CVP ist die Lage weniger eindeutig: Aussenseiterin Heidi Z'Graggen könnte im rechtsbürgerlichen Lager mehr Stimmen holen als Viola Amherd.