Hohe Gesundheitskosten: Ökonomen sind gegen beide Volksinitiativen

Kira Schilter
Kira Schilter

Zürich,

Die Bevölkerung kann am 9. Juni über zwei Initiativen zur Senkung der Gesundheitskosten abstimmen. Ökonomen lehnen beide ab, wie eine Umfrage zeigt.

Stimmzettel 9. Juni
Am 9. Juni wird über zwei gesundheitspolitische Vorschläge abgestimmt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. Juni stimmt das Volk über zwei Vorschläge zur Senkung der Gesundheitskosten ab.
  • Wissenschaftsexperten sehen beide Initiativen nicht als die richtige Lösung.
  • Sie würden vorschlagen, den Parallelimport von patentgeschützten Medikamenten zu erlauben.

Die Krankenkassenprämien schiessen weiter in die Höhe: Dass dagegen etwas getan werden muss, ist allgemein bekannt. Am 9. Juni wird deshalb über zwei gesundheitspolitische Vorschläge abgestimmt.

Die eine ist die Prämien-Entlastungs-Initiative, unterstützt von der SP, den Grünen und den Gewerkschaften. Die andere ist die Kostenbremse-Initiative, vorgeschlagen von der Mitte-Partei.

Trotz Ablehnung durch Bundesrat und Parlament erfreuen sich beide Vorhaben in der Bevölkerung einer gewissen Beliebtheit. Doch wie sehen Wirtschaftsexperten diese Initiativen?

Ökonomen besonders skeptisch gegenüber Prämien-Entlastungs-Initiative

Um dies herauszufinden, hat die NZZ zusammen mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich eine Umfrage durchgeführt. 113 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 Institutionen haben teilgenommen. Das Resultat: Beide Initiativen haben mehr Feinde als Freunde unter den Ökonomen.

Bei den Ökonomen stösst vor allem die Prämien-Entlastungs-Initiative auf wenig Begeisterung. Rund 65 Prozent der Befragten sprechen sich gegen den Vorschlag aus.

Sie argumentieren, dass eine reine Deckelung der Prämien nichts an den Ursachen der steigenden Gesundheitskosten ändert. Zudem warnen sie vor den hohen wiederkehrenden Kosten, wenn die Prämienverbilligungen auf die Mittelschicht ausgeweitet werden.

Die Ablehnung der Kostenbremse-Initiative ist weniger eindeutig. Hier sind es 51 Prozent der befragten Ökonomen, die dagegen stimmen würden.

Viele Befragte bemängeln das Fehlen konkreter Lösungen in dem Vorschlag. Die Initiative gibt nur ein Kostenziel vor, lässt aber offen, wie dieses erreicht werden soll. Rund 90 Prozent der befragten Ökonomen glauben nicht, dass die Behörden effiziente Kostensenkungsmassnahmen erarbeiten und umzusetzen können.

Wie wirst du bei der Prämienentlastungs-Initiative abstimmen?

Wenn es an Vertrauen in die Behörden mangelt, welche Lösungen schlagen dann die Ökonomen vor? Bei dieser Frage wurde am häufigsten der Vorschlag genannt, den Parallelimport von patentgeschützten Medikamenten zu erlauben, schreibt die Zeitung.

Dies würde es für Pharmaunternehmen erschweren, ihre Produkte in der Schweiz teurer zu verkaufen als im Ausland: eine Reformidee, gegen die sich die Pharmaindustrie natürlich wehrt.

Kommentare

User #1830 (nicht angemeldet)

Diese leeren Worthülsen interessieren das Volk nicht mehr. Seit 20 Jahren werden wir verpäppelt, angelogen und hingehalten. Behörden und Regierungen machen absolut NICHTS. Die Ökonomen sollen doch den Mächtigen in der Schweiz aufzeigen,was dieser Prämienwahnsinn für das Volk bedeutet !! Aber das interessiert ja niemand "da oben". Man will uns weiterhin mit leeren Versprechungen und hochtrabenden Texten vertrösten und hinhalten. Aber nun reichts: daher JA

User #5526 (nicht angemeldet)

Macht doch nochmals eine Abstimmung für eine Einheits Krankenkasse, siehe Model SUVA. Die hohen Kosten der oberen Löhne und Mietkosten der Büro aller Krankenkassen zusammen ergibt eine Millionen Summe. Für was müssen zum Beispiel MItglieder Innen (Prämienzahler) die Werbung Meto des SRF bezahlen? Auch die SUVA macht Werbung warum ?

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