5G

Jetzt weibeln bürgerliche Jungparteien für 5G

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Die Mobilfunktechnologie 5G geniesst in einigen Kreisen einen zweifelhaften Ruf. Bürgerliche Jungpolitiker wollen das jetzt ändern.

5G Bundesrat
Über 5000 5G-Antennen stehen in der Schweiz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Chefs der Jungparteien von SVP, CVP, FDP und GLP sprechen sich für 5G-Mobilfunk aus.
  • Gemeinsam mit der Konsumentenorganisation Vision Konsum haben sie eine Charta erstellt.

Es ist ein Thema, das bewegt: der Mobilfunkstandard 5G. Befürworter lobpreisen ein schnelleres Handynetz, Gegner befürchten, dass sich die Technologie auf menschliche Zellen auswirkt.

Während ersteres ein nachweislicher Fakt ist, ist zweiteres bestritten. Weltweit wurden über 2000 Studien zum Thema Mobilfunk erstellt. Einen Zusammenhang mit Krebs und Strahlung konnte nicht nachgewiesen werden.

5G
Demo gegen 5G in Bern. - AFP

Trotzdem zieht es regelmässig 5G-Gegner auf die Strassen, um gegen die Technologie zu demonstrieren. Und immer wieder gibt es Einsprüche, neue Antennen zu bauen.

Vorteile von 5G hervorheben

Die Mobilfunktechnik in ein gutes Licht rücken wollen jetzt die Chefs der bürgerlichen Jungparteien. Mit einer Charta – dem Thema entsprechend als Video verfügbar – wollen sie die Vorteile der Technologie hervorheben.

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Bürgerliche Jungparteien setzten sich für 5G ein. - Vision Konsum

Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen, erklärt: «Dank der 5G-Technologie wird unser Netz noch stärker und sicherer. Darüber hinaus wird sie uns den Zugang zu verschiedenen Innovationen ermöglichen.»

Müller nimmt die Argumentation der Wirtschaft auf. So wird etwa erwartet, dass das autonome Fahren erst mit 5G marktfähig sein wird.

JSVP-Präsident David Trachsel erzählt von seinen Erfahrungen, die er in der Corona-Zeit gemacht hat: «Während der Krise wurde das Mobilfunknetz sehr beansprucht.» Irgendwo habe es immer wieder Hänger gegeben. «Dank 5G haben wir jetzt die Chance, dass wir künftig auf Basis neuer Technologie und Anwendungen unsere Onlineaktivitäten bequem und pünktlich ausüben können.»

David Trachsel
David Trachsel erwähnt, dass 5G mehr Datendurchsatz ermöglicht als 4G. - zvg

5G bietet eine deutlich höhere Übertragungsrate als das aktuelle Mobilfunknetz. Versprochen werden mehrere Gigabits pro Sekunde, ein Vielfaches davon, was mit 4G möglich ist.

Sanija Ameti, Geschäftsleitungsmitglied JGLP, ergänzt: «5G bringt auch positive Veränderungen für die Gesundheit und Umwelt. Die Strahlung von 5G-Antennen erfolgt gezielter als bei 4G.» Das führe schlussendlich zu einer geringeren Strahlenbelastung für den Menschen.

Weniger Strahlenbelastung mit 5G

Diesen Standpunkt vertritt auch ETH-Forscher Jürg Leuthold. Er erklärte letztes Jahr gegenüber Nau.ch: «Die Strahlenbelastung durch 5G gegenüber 4G dürfte bei gleicher Nutzung kleiner werden.»

Sarah Bünter
Sarah Bünter, Präsidentin der JCVP, spricht sich klar für 5G-Mobilfunk aus. - zvg

Sarah Bünter, Präsidentin JCVP, sagt im Video: «Wir möchten den Konsumenten eine Stimme in der Politik geben. Nutzen wir gemeinsam diese Chance, für eine nachhaltige, innovative Schweiz.»

Der Abstecher zu den Konsumenten kommt nicht von ungefähr. Initiiert wurde die Aktion von der Vision Konsum, eine neu gegründeten Konsumentenorganisation. Auch hier ist 5G ein wichtiges Thema. Im Vorstand befindet sich unter anderem FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger und SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer.

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